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Bis heute nicht aufgearbeitet: Die Stasi- und Doping-Belastung des DDR-Sports.

© dpa

DDR-Aufarbeitung: „Stasi-Organigramm im Landes-Sport“

Experten kritisieren: In Brandenburg wurde die Aufklärung bis heute vernachlässigt. Die FDP-Landtagsabgeordnete Linda Teuteberg forderte eine Rente für DDR- Dopingopfer.

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Potsdam - Die Autorin und ehemalige DDR-Leistungssportlerin Ines Geipel hat am Freitag mit deutlichen Worten die fehlende Aufarbeitung der Doping- und Stasi-Belastung des DDR-Sports in Brandenburg kritisiert. „Die Politik in Brandenburg hat ihre Sorgfaltspflicht gegenüber dem Sport seit 1990 sträflich vernachlässigt, nicht nur gegenüber den Opfern, sondern insbesondere auch in der Frage der Evaluierung der Landesfachverbände“, sagte sie in der Enquetekommission des Landtages zum Umgang mit dem DDR- Erbe in Brandenburg. Geipel, die als Sportlerin ins Visier der Stasi geraten war, forderte eine personelle Überprüfung heutiger Funktionäre in den Sportgremien des Landes sowie der Trainer und Mediziner.

„Dass noch immer ein seltsam verzahntes Stasi-Organigramm im Sport Brandenburgs aktiv ist, gehört längst zur Doppelhypothek des deutschen Sports vor und nach 1989, belastet aber auch die Landespolitik schwer“, sagte Geipel. Die Autorin zitierte einen ehemaligen Leistungs-Kanuten, der wegen vermeintlicher „politischer Untreue“ seine hoffnungsvolle Karriere beim damaligen Armeesportklub Vorwärts Potsdam beenden musste: „An wen soll ich mich mit meiner Geschichte heute wenden? An den Trainer, den Landessportbund, die lokalen Medien, die Politik?“ Laut Geipel würden in der Stasi-Akte des Athleten ehemalige Trainer und Betreuer als Inoffizielle Mitarbeiter des DDR-Geheimdienstes geführt, die zum Teil heute Ämter und leitende Positionen in Verbänden besetzen würden.

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