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Das Werksgelände der Tesla-Fabrik in Brandenburg.

© dpa / Christoph Soeder

Streit um Teslas Wassersuche: Brandenburger SPD-Landrat warnt vor Präzedenzfall

Der US-Elektroautobauer will bei Fürstenwalde Bohrungen durchführen. Nun wird die Forderung laut, dass Brandenburgs Regierung das Vorhaben verhindert.

Neuer Streit um Teslas Wasserkundungs-Aktivitäten im Fürstenwalder Raum: Der Landrat von Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt (SPD), warnt vor einem „Präzedenzfall“, dem US-Elektroautobauer Tesla zu gestatten, eigenständig und auf eigene Kosten Wassererkundungen durchzuführen. „Es kann nicht sein, dass ein global agierender Großkonzern anfängt, in Brandenburg selbst nach Wasser zu suchen“, sagte Schmidt dem Tagesspiegel. „Wasser ist öffentliche Daseinsvorsorge. Die Erkundung ist eine öffentliche Aufgabe.“

Umweltminister Axel Vogel (Grüne) und die Staatskanzlei von Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) müssten diesen Aktivitäten „einen Riegel vorschieben“. Selbstverständlich müsse man Lösungen für die künftige Wasserversorgung der Gigafactory finden, so Schmidt.

Tesla will helfen, Daten über Wasservorkommen zu überprüfen

Doch mit eigenen Erkundungen durch Tesla werde „eine rote Linie überschritten.“ Gerade beim Wasser verbiete sich jedwede Privatisierung, auch durch die Hintertür, fügte Schmidt hinzu - und erinnerte an den einstigen Verkauf und denn später für die öffentliche Hand mehrfach teureren Rückkauf der Berliner Wasserbetriebe. Wie berichtet, will Tesla bei Fürstenwalde mit Probebohrungen und Pumpversuchen Vorkommen erkunden, Daten aus den 70er Jahren überprüfen. Der dortige Zweckverband hält die Tesla-Offerte für hilfreich.

Tesla-Manager Alexander Riederer hatte letzte Woche in der Gemeindevertretung Grünheide die Pläne so erklärt. „Wir wissen, das Thema bewegt die Region“, sagte er. Tesla wolle einen Beitrag leisten, die Datengrundlage zum in der Region verfügbaren Wasser zu verbessern, und könne auf eigenes Risiko auch Erkundungen vornehmen, wo man vielleicht nicht fündig werde. Eine bessere Datengrundlage sei genau das, was von Wasserverbänden und Umweltverbänden gefordert werde. „Nur darum geht es.“

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