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Ein Patient wird am auf der Intensivstation in der Universitätsklinik Köln künstlich beatmet.

© dpa/Oliver Berg

Strom aus, Luft weg?: Land Brandenburg weiß nicht, was bei einem Stromausfall mit Beatmungspatienten passiert

Brandenburgs Landesregierung weiß nicht, was mit beatmeten Intensivpatienten bei einem Stromausfall geschieht.

Stand:

Das Land Brandenburg hat keinen Überblick darüber, wo im Land sich schwerstpflegebedürftige Patienten befinden, die auf eine außerklinische Beatmung angewiesen sind. Das geht aus der Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage der AfD-Landtagsabgeordneten Daniela Oeynhausen hervor, die dieser Zeitung vorliegt. Die Politikerin, die selbst Ärztin ist, hatte sich erkundigt, welche Maßnahmen es etwa im Falle eines Stromausfalls zum Schutz solcher Patienten gibt.

Das Land verweist auf ein von einem Verein getragenes Notfallregister, in dem bundesweit bislang 2491 Einzelpersonen und 10813 Pflegeplätze in Einrichtungen registriert sind. Für das Land Brandenburg konnte das Potsdamer Gesundheitsministerium nur Angaben zu Patienten der AOK Nordost und der IKK Brandenburg und Berlin machen: Über diese Kassen hat das Land die Rechtsaufsicht, deshalb habe man nur diese Kassen befragen können.

346
Patienten sind mindestens auf in einer außerklinischen Intensivpflege in Brandenburg auf Beatmung angewiesen.

Demnach sind in Brandenburg mindestens 346 Patienten in der außerklinischen Intensivpflege auf Beatmung angewiesen. Welche Maßnahmen dort für den Notfall getroffen wurden, ist dem Land jedoch nicht bekannt. „Die Selbstvorsorge für den Notfall liegt in der Eigenverantwortung der Betroffenen beziehungsweise der Einrichtungen.“

Die Fragestellerin Oeynhausen zeigte sich am Wochenende empört. „Dass Beatmete für ihr Notstromaggregat selbst sorgen und bluten sollen, ist ein absoluter Skandal“, sagte Oeynhausen. „Dass ein Verein die Versorgung dieser vulnerablen Gruppe organisiert, ebenfalls.“ Ein Problem sei auch, dass viele Kliniken für längere Stromausfälle oder hybride Angriffe nicht gewappnet seien. Hier müsse die Landesregierung endlich zum Handeln kommen.

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