Fussball: Tebe-Fans von Rechten angegriffen: Polizei prüft Panne bei Fußballturnier
Update. Spieler des Berliner Klubs Tennis Borussia wurden in Frankfurt (Oder) antisemitisch beschimpft. Die Polizei prüft nun intern die Einsatzpanne. Rund 30 Tebe-Anhänger waren dabei von 40 rechtsextremistischen Hooligans des Vereins FFC Viktoria 91 attackiert worden.
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Berlin/Frankfurt (Oder) - Nach den antisemitischen Beschimpfungen und tätlichen Angriffen mit Flaschen und Böllern auf linksalternative Fans des Berliner Clubs Tennis Borussia (Tebe) bei einem Fußball-Hallenturnier am Dienstagabend in Frankfurt (Oder) prüft die Polizei nun intern die Einsatzpanne. Rund 30 Tebe-Anhänger waren dabei von 40 rechtsextremistischen Hooligans des Vereins FFC Viktoria 91 attackiert worden. Die Polizei war aber erst eineinhalb Stunden nach den ersten Notrufen der Tebe-Fans mit nur sechs Beamten eingeschritten und konnte nur mit größter Not eine Eskalation verhindern. Weil die Berliner Fans als „Juden“ beschimpft wurden, sollen nun Zeugen befragt werden, um ein Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung einzuleiten. „Was fehlt, sind aber Anzeigen der Betroffenen“, sagte ein Polizeisprecher.
Die Berliner Polizei ist indes irritiert vom Vorgehen der Beamten in Brandenburg. Die „Ermittlungsgruppe Hooligan“ des Landeskriminalamtes hat die Brandenburger Polizei vor der Brisanz des Turniers gewarnt, zumal selbst der Verfassungsschutz Teile der Frankfurter Fanszene der gewaltbereiten rechtsextremistischen Szene zurechnet. Tebe hat jüdische Wurzeln, die Anhänger gelten als linksalternativ. „Wir sind verwundert“, sagte ein Ermittler den PNN. Er habe nach der Warnung darauf gewartet, dass Brandenburg wie in solchen Fällen üblich Unterstützung der „Ermittlungsgruppe Hooligan“ anfordert. Ein Sprecher der Frankfurter Polizei räumte ein, dass die vor Wochen abgegebene Gefahrenwarnung der Berliner Polizei verspätet erst am Dienstagabend bei den Beamten vor Ort landete.
Indes hat sich der Veranstalter des Turniers, der FC Union Frankfurt, von den Vorfällen distanziert. „Wir haben uns bei unseren Berliner Sportfreunden telefonisch dafür entschuldigt“, sagte Vereinspräsident Konrad Pintaske. axf
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