Brandenburg: Teller schleppen ist Ehrensache
Peter Maffay lässt Stars kellnern – für den guten Zweck: 45 000 Euro gehen an die Tabaluga-Stiftung
Stand:
Peter Maffay lässt Stars kellnern – für den guten Zweck: 45 000 Euro gehen an die Tabaluga-Stiftung Von Sabine Schicketanz Berlin. Mit Schwung nimmt Thomas Darchinger die zwei Stufen zum Parkett des „Salon Zazou“, da passiert es: Ein Stolperer, der Schauspieler findet sich der Länge nach auf dem Boden wieder, die Teller mit dem Dessert „Tabalugas Süße“ ebenso. Kellnern ist eben nicht so leicht, wie es ausschaut – das stellen am Dienstagabend neben Pechvogel Darchinger auch 30 andere prominente Aushilfs-Servierkräfte fest. Als vorweihnachtliche gute Tat nahmen Stars wie Oliver Kalkofe, Wolfgang Lippert und Ex-Boxweltmeister Axel Schulz Teller und Tabletts in die Hände und bedienten die rund 400 Gäste im Restaurant-Theater „Pomp Duck and Circumstance“, das zu einem Benefiz-Abend für Peter Maffays Tabaluga-Stiftung eingeladen hatte. 45 000 Euro kamen über Kartenverkauf, Spenden, Tombola und Versteigerung zusammen. Zugute kommt das Geld Tabaluga-Häusern in Bayern und auf Mallorca, in denen Mädchen und Jungen aus ganz Deutschland, die durch Krankheit, Gewalt und sexuellen Missbrauch traumatisiert sind, wohnen oder Ferien machen können. Auch aus Potsdam hatten sich zwei charmante Kellnerinnen für Rocker Maffay auf den Weg ins Spiegelzelt am Gleisdreick gemacht: Model Franziska Knuppe und Schauspielerin Doreen Jacobi. Teller schleppen und Tabletts balancieren war für die beiden waschechten Potsdamerinnen in diesem Fall Ehrensache – und außerdem nichts Neues. Franziska Knuppe ist sogar gelernte Hotelfachfrau, zweieinhalb Jahre Ausbildung brachte sie hinter sich, ein halbes Jahr kellnerte sie im Potsdamer Traditionshaus „Café Heider“. Bis zu dem Tag vor fast sieben Jahren, als Modeschöpfer Wolfgang Joop die natürliche Schönheit erspähte und vom Fleck weg engagierte. „Ich bin gespannt, ob ich noch drei Teller tragen kann“, sagt Franziska Knuppe – doch es stellt sich heraus, dass sie das gar nicht testen muss. Zwei Exemplare des schweren Porzellans reichen, um so manch einen ihrer prominenten Kollegen ins Schwitzen zu bringen, zumal der Slalomlauf um die wild knipsenden Fotografen die Arbeit erschwert. Franziska Knuppe – mit Spitzenhäubchen im Haar und weißer Schürze mit dem Tabaluga-Motto „Stark ist, wer mehr Träume hat, als die Realität zerstören kann“ – allerdings zeigt souverän, dass einmal Gelerntes einfach leichter von der Hand geht: Die Tomaten-Karotten-Suppe, den Steinbeisser auf Kartoffelrisotto, die Baberie-Entenbrust, „Tabalugas Süße“ und zum Schluss den Espresso zum Löffeln – die Potsdamerin lässt keinen Gang aus. Ebenso Schauspielerin Jacobi, die dabei auf Nebenjob-Erfahrungen zurückgreifen kann. Sie kellnerte einst in der Spezialitätengaststätte „Bolgar“ in Potsdams Brandenburger Straße. Während ihrer Schauspiel-Lehrzeit in Australien stand Jacobi außerdem in der Küche: In einem Fast-Food-Restaurant flippte sie Burger. Dafür, dass den Gästen, die pro Person immerhin 200 Euro für den Abend gezahlt hatten, nicht langweilig wird, sorgt nicht nur das Team von „Pomp Duck“. Höhepunkt des Abends ist eindeutig der Auftritt des singenden Magiers Darren Romeo aus Las Vegas. Er zaubert seine Assistentin in Sekundenschnelle in eine verschlossene Kiste, lässt einen Tisch durch das Zelt schweben und eine leuchtende Glühbirne. Das Publikum ist mucksmäuschenstill, alle staunen, fasziniert und ungläubig zugleich. Als dann kurz vor Mitternacht Franz von Auersperg eine Asien-Kreuzfahrt per Versteigerung für 6000 Euro an den Mann bringt, sind alle zufrieden. Aber auch erschöpft. Franziska Knuppe und Doreen Jacobi legen nicht mal mehr Spitzenhäubchen und Schürze ab, bevor sie in Richtung Potsdam aufbrechen. Kellnern ist eben nicht so leicht, wie es ausschaut.
- Bayern
- Gesundheit
- Mallorca
- Sexualisierte Gewalt
- Theater in Potsdam
- Wohnen in Berlin
- Wohnen in Potsdam
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: