Brandenburg: Testwahl im Publikum: Görke gewinnt Podiumsdiskussion mit den Spitzenkandidaten
Potsdam - Wenn die Landtagswahl in Brandenburg am 14. September so ausginge, würden „einige erröten.
Stand:
Potsdam - Wenn die Landtagswahl in Brandenburg am 14. September so ausginge, würden „einige erröten.“ So lautete der launige Kommentar von Moderatorin Karla Kniestedt, als sie das überraschende Ergebnis der kleinen Testwahl durch das Publikum verkündete, von dem man andere Präferenzen erwartet hätte. Vorangegangen war ein Podiums-Duell der Spitzenkandidaten, zu dem Donnerstagabend die Wirtschaftsjunioren in den Landtag geladen hatten. Unter den rund 60 Gästen, meist Unternehmer und Selbständige, waren auch ein Dutzend 16-jährige Erstwähler. Und siehe da, Wahlsieger wurde Christian Görke, der Linke und Finanzminister, gefolgt von FDP-Fraktionschef Andreas Büttner, dann Michael Schierack (CDU), während sich SPD-Fraktionschef Klaus Ness und die Grüne-Spitzenkandidatin Ursula Nonnemacher mit Platz Vier begnügen mussten.
Thema war die Bildungspolitik, besonders der Unterrichtsausfall, das Können und Nichtkönnen brandenburgischer Jugendlicher. Jenseits der bekannten Auseinandersetzung, bei der besonders Schierack und Büttner Versäumnisse der rot-roten Regierung geißelten, Ness und Görke deren Leistungen betonten, brachte der Schlagabtausch durchaus Neues und Erhellendes. So machte Ness publik, dass für das neue Schuljahr 2014/2015 die benötigten 900 Lehrer gefunden sind, sich fast 6500 Absolventen aus dem ganzen Bundesgebiet beworben hatten. Und Görke verriet, dass derzeit Verhandlungen mit den Gewerkschaften laufen, bei denen es auch darum geht, neue Lehrer in entferntere Regionen des Landes zu locken, etwa „mit einer Mobilitätsprämie.“ Das Wort „Buschzulage“ wollte Görke nicht verwenden.
Bis 2019 muss das Land aber 3600 Pädagogen, die in Pension gehen, ersetzen. Dass das geschehen soll, darin waren sich alle im Podium einig. Alle Parteien versprechen darüber hinaus zusätzlich neue Pädagogen, noch 400 die SPD, 500 die Grünen, 800 die Linken, etwa 1000 die CDU und die FDP. Gebraucht werden sie. Schwierig werde es, auch da war man sich einig, überhaupt so viele Lehrer zu finden. Die Spitzenkandidaten durften bei der Testwahl übrigens mitwählen, allerdings nicht sich selbst. Die Präferenzen waren aufschlussreich: Schierack wählte FDP-Fraktionschef Andreas Büttner, der wiederum seine Stimme der Grünen Ursula Nonnemacher gab. Die rot-roten Koalitionäre lobten und wählten sich gegenseitig. Thorsten Metzner
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: