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In der Lausitz soll aus zwei Hochschulen eine neue Energieuniversität werden.

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Brandenburg: Unis bleiben trotz rückläufiger Schülerzahlen voll

Eine neue HIS-Studie prognostiziert für Brandenburg bis 2025 konstante Studierendenzahlen

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Potsdam – Trotz demografischen Wandels können die Brandenburger Hochschulen auch bis zum Jahr 2025 mit hoher Auslastung rechnen. Davon geht eine Studie des Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF) in Kooperation mit dem Statistischen Bundesamt aus, die vom brandenburgischen Wissenschaftsministerium in Auftrag gegeben wurde. Wie am Montag bekannt wurde, erwarten die HIS-Statistiker, dass in Brandenburg die Zahl der Studienanfänger bis zum Jahr 2025 zwischen 8500 und 9000 liegen dürfte – leicht oberhalb der Zahl von 2007. Auch die Absolventenzahlen würden demnach nicht unter das Niveau des Jahres 2007 sinken.

Trotz rückläufiger Schülerzahlen in Brandenburg wäre die Zahl der Studienanfänger damit deutlich höher als in den Jahren 2000 bis 2006. Grund dafür sind laut HIS Zuwanderung aus anderen Bundesländern und Übergangsquoten an die Hochschulen. „Hier machte sich die besondere geografische Lage Brandenburgs in unmittelbarer Nähe zur attraktiven Metropolregion Berlin lange Zeit als Wanderungsdefizit bemerkbar; seit einigen Jahren erzielt Brandenburg jedoch einen deutlichen Wanderungsüberschuss“, so Studienleiter Christoph Heine.

Die anhaltend hohe Nachfrage würde explizit gegen den demografischen Trend rückläufiger Schülerzahlen verlaufen. Zwar werde der Spitzenwert des Jahres 2009 (10 056 Studienanfänger) voraussichtlich nicht mehr erreicht, doch die Entwicklung der Zahl der Studienanfänger verlaufe „nachhaltig und offenbar in zunehmendem Maße unabhängig“ von der negativen demografischen Entwicklung der jüngeren Bevölkerung. „Grund hierfür ist insbesondere die weiterhin steigende Beteiligung an zur Hochschulreife führender Schulbildung“, heißt es.

Die neuen HIS-Prognosen gehen 2025 von einer Studierendenzahl von 46 500 im Land Brandenburg aus, was dem Niveau von 2008 entsprechen würde und erheblich über dem Niveau der Jahre 2004 bis 2007 liege. Die Nachfrage lasse sich auch noch erhöhen, wenn Masterprogramme und Angebote zur wissenschaftlichen Weiterbildung ausgebaut würden.

Nach Ansicht von Brandenburgs Wissenschaftsministerin Sabine Kunst (parteilos) zeigt die Studie, dass kein unmittelbarer Zusammenhang von Schülerzahlen und Studienanfängerzahlen im Land bestehe. „Die Studierendenentwicklung bedeutet für das Land eine große Chance, indem es trotz rückläufiger Schülerzahlen gelingen kann, den

regionalen Arbeitsmarkt mit einer anhaltend hohen Zahl von akademischen Fachkräften zu versorgen“, so Kunst. Die Hochschulen würden dazu beitragen, junge Menschen und Familien an das Land zu binden. „Damit kann man aktiv gegen die demografische Entwicklung und Abwanderung wirken.“ Für Brandenburg sei dies eine gute Nachricht, sagte Ulrike Rockmann vom Amt für Statistik Berlin-Brandenburg. „Selbst wenn eine bestimmte Anzahl von Absolventen nach dem Studium in andere Bundesländer gehen wird, können wir davon ausgehen, dass der Metropolregion Berlin-Brandenburg zukünftig in ausreichendem Maße hochqualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen werden.“

Das Land könne nun die Früchte ernten, die es mit der Prioritätensetzung für Wissenschaft gesät hat, sagte Ministerin Kunst. Eben diese Prioritätensetzung ist nun aber nicht mehr sicher: Auch die Wissenschaft soll einen erheblichen Anteil an der Stabilisierung des schrumpfenden Landeshaushalts tragen.

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