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Seit Wochen haben die Prosegur-Mitarbeiter in Potsdam gestreikt, nun gibt es eine Einigung im Tarifstreit.

© dpa

Streik von Prosegur in Brandenburg: Update: Keine Lösung in Sicht - Das Bargeld wird knapp

Streiks bei Bussen und Straßenbahnen, bei der Bahn und nun auch noch das: In Berlin und Brandenburg droht ein Bargeld-Notstand. Denn auch bei einem Geldtransport-Unternehmen läuft ein unbefristeter Ausstand.

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Potsdam - Wegen eines Streiks beim Geldtransport-Unternehmen Prosegur wird an Bankautomaten in Berlin und Brandenburg das Bargeld knapp. Seit vergangenem Dienstag seien rund 150 der insgesamt 350 Mitarbeiter der Potsdamer Prosegur-Niederlassung im Ausstand, sagte Verdi-Verhandlungsführer André Pollmann am Montag in Potsdam.

In dem unbefristeten Streik beim Geldtransport-Unternehmen Prosegur zeichnete sich auch am Dienstag keine schnelle Lösung ab. An einzelnen Bankautomaten in der Region Berlin-Brandenburg kann deshalb das Bargeld knapp werden oder es ist schon ausgegangen.

"Sie nehmen in Kauf, dass viele Kunden ohne Geld dastehen"

Die Gewerkschaft fordert in den laufenden Verhandlungen um den Haustarifvertrag der Potsdamer Niederlassung Verbesserungen beim Weihnachts- und Urlaubsgeld. Das Unternehmen beliefert unter anderem die Deutsche Bank, die Commerzbank, die Berliner Bank sowie in Brandenburg auch Sparkassen.

Eine Verhandlungsrunde am Montag sei ohne Ergebnis beendet worden, sagte Pollmann. "Die Arbeitgeber nehmen in Kauf, dass viele Bankkunden bald ohne Geld dastehen." Der Streik werde nun unbefristet fortgesetzt. Eine Unternehmens-Sprecherin erklärte, Prosegur arbeite intensiv an Notfallplänen. "Dennoch können wir nicht ausschließen, dass Geldautomaten in der Region Berlin - Potsdam - Frankfurt (Oder) unbefüllt bleiben."

Einige Automaten seit dem 1. Mai leer

Nach Angaben von Pollmann sollten die Lohnverbesserungen als Zulage von 1 Euro pro Stunde gezahlt werden. Die Arbeitgeber hätten dagegen nur 65 Cent unter der Bedingung angeboten, dass der Krankenstand im Unternehmen auf vier Prozent sinkt. "Dies ist nicht erreichbar und daher für uns nicht akzeptabel", sagte Pollmann. Weitere Forderung der Gewerkschaft ist die Absicherung der Beschäftigten in ihrem gefährlichen Beruf.

Der Vorsitzende der Bundesvereinigung deutscher Geld- und Wertdienste, Michael Mewes, erklärte, bereits seit dem 1. Mai seien einige Geldautomaten in Berlin und Brandenburg leer gewesen. Verdi solle daher den Streik unverzüglich beenden. Angesichts der in den letzten Jahren ausgehandelten überdurchschnittlichen Lohnerhöhungen in dem Gewerbe seien die Forderungen "vollkommen unangemessen", meinte Mewes.

Notversorgung bei einigen Banken

„Wir können die Beeinrächtigungen aber noch gering halten, Kunden erhalten Bargeld im Notfall in unseren Filialen“, sagte ein Sprecher der Deutschen Bank. Bei der Berliner Volksbank empfahl eine Sprecherin unter Tel.: (030) 30 633 300 nach der Verfügbarkeit von Automaten zu fragen. Man habe inzwischen, auch mithilfe eines weiteren Dienstleisters, auf Notversorgung umgestellt. Bei der Mittelbrandenburgischen Sparkasse betonte dagegen ein Sprecher, man sei logistisch so gut aufgestellt, dass „Kunden nicht oder nicht in nennenswerter Weise betroffen“ sind. (dpa/HK)

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