Kriminalität: Vergewaltiger schnell gefasst
Eine 34-Jährige aus Ludwigsfelde wurde entführt und misshandelt. 48 Stunden später war der mutmaßliche Täter gefasst und überführt
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Ludwigsfelde - Ermittlungserfolg für Brandenburgs Polizei: Nachdem am Mittwochabend in Ludwigsfelde (Teltow-Fläming) eine Frau entführt und vergewaltigt wurde, konnten Beamte den mutmaßlichen Täter bereits zwei Tage später festnehmen. Der 28-Jährige sitzt jetzt in der Vollzugsanstalt von Brandenburg/Havel in Untersuchungshaft, ein Richter erließ am Samstag Haftbefehl.
Der Mann soll die 34-Jährige am Mittwochnachmittag überfallen haben. Die Frau hatte gerade ihren Wagen in einem Parkhaus abgestellt und ging zum Treppenhaus, als sie von hinten angesprochen wurde. Der Täter schlug sie mit mehreren Fausthieben bewusstlos und schleppte die Frau in ihren Wagen. Sie kam dann auf der Rückbank wieder zu sich und bemerkte den Mann am Steuer. Auf einem Feldweg wenige Kilometer von Ludwigsfelde entfernt vergewaltigte der Mann sie. Anschließend brachte er sein Opfer zum Parkhaus zurück und fuhr mit einem dunkelblauen Kleinwagen davon. Die Frau flüchtete in ein Fitnessstudio, die Mitarbeiter alarmierten sofort die Polizei. Die 34-jährige kam zunächst in ein Krankenhaus.
Dass die Polizei dem Täter dann aber so schnell auf die Schliche kam, hatte mehrere Gründe. Wenige Stunden nach der Vergewaltigung hatte der Mann einen Unfall gebaut und beging auch noch Fahrerflucht. In der Nähe von Thyrow, nur wenige Kilometer südlich von Ludwigsfelde, war er gegen eine Leitplanke gefahren. Augenzeugen alarmierten die Polizei, die den 28-Jährigen auf seiner Flucht dann stoppte. Er war betrunken, das Testgerät der Polizei zeigte einen Atemalkoholwert von 1,65 Promille an. Die Beamten nahmen den Mann dann zunächst mit auf die Wache. Er steht zudem in Verdacht, sein Auto noch in der Nacht, nachdem die Polizei ihn wieder gehen ließ, in Brand gesetzt zu haben. Der Wagen brannte vollständig aus.
Entscheidend für die spätere Festnahmen war dann allerdings die Mithilfe des Opfers. Am Donnerstag fertigte ein Spezialist des Landeskriminalamtes mit ihr ein Phantombild an. „Sie hatte ein gutes Erinnerungsvermögen und das Bild war äußerst realitätsnah“, sagte eine Polizeisprecherin. Es ging schließlich an alle Polizeiwachen. Als die beiden Beamten, die am Mittwochabend den 28-Jährigen bei seiner Unfallflucht gestellt hatten, in die Wache kamen, wussten sie beim Blick auf das Phantombild sofort, um wen es sich handelt. Sie fuhren zu dem 28-Jährigen, der sich jedoch nicht zu den Vergewaltigungsvorwürfen äußern wollte. Allerdings willigte er ein, eine Speichelprobe abzugeben. Die wurde noch am Freitagabend zum Landeskriminalamt (LKA) nach Eberswalde gebracht. Am Samstagmorgen um acht Uhr lag das Ergebnis der Untersuchung vor: Die DNA des Speichels stimmte mit jener der Spermaspuren überein. Zudem willigte das Opfer einer Gegenüberstellung ein. Sie identifizierte den Mann zweifelsfrei als den Vergewaltiger. Sie soll den Mann vor der Tat nicht gekannt haben, hieß es. Die Polizei ermittelt nun die genauen Hintergründe.
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