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Beim dritten CSD in Bernau nehmen mehr als 500 Menschen teil. Doch eine rechtsextreme Gegendemonstration ist nur wenige Hundert Meter entfernt.

© Melanie Probandt

Trotz Dauerregens und Neonazi-Gegenprotest: So viele Teilnehmer wie noch nie beim CSD Bernau

Etwa 700 Menschen nehmen an der dritten Pride-Veranstaltung in Bernau teil. Gleichzeitig zeigten Rechtsextreme Präsenz und sorgten bei einigen für ein verändertes Sicherheitsgefühl. Die Ereignisse im Video.

Stand:

Es ist nass, es ist grau – und trotzdem sind sie da. In Bernau, nordöstlich von Berlin, versammelten sich schätzungsweise 700 Menschen zum dritten Christopher Street Day (CSD). Die Veranstalter sprachen von 800. Von der angekündigten Neonazi-Gegendemo der Organisation „Deutsche Jugend Voran“ bekommen die CSD-Teilnehmenden kaum etwas mit. Und doch wirkt der Tag nicht unbeschwert. Die Bedrohung ist im Hintergrund spürbar, für manche sogar ganz konkret:

Melanie Probandt / Julius Geiler

Die Polizei war mit zahlreichen Einsatzkräften vor Ort und trennte nach Angaben beide Demonstration räumlich voneinander. Das Geschehen sei störungsfrei verlaufen, sagte Polizeisprecher Roland Kamenz. Gegen zwei Personen des rechtsextremen Gegenprotestes werde wegen verfassungsfeindlicher Symbole ermittelt. Bei einem Teilnehmer entdeckte die Polizei verbotene SS-Runen am Gürtel und stellte eine Anzeige, wie der Sprecher der Polizei der dpa sagte. Die Sicherheitsbehörde geht zudem bei einem zweiten Teilnehmer einer mutmaßlich verbotenen Symbolik an einer Uhr nach.

Wie seit langer Zeit üblich, hatte die rechte Szene zuvor gegen den CSD in Bernau mobilisiert. Im Juni war es zu einer gewalttätigen Attacke einer Gruppe Vermummter auf ein Fest für Vielfalt in Bad Freienwalde gekommen. Am vergangenen Wochenende gab es eine rechte Gegendemonstration gegen den Christopher Street Day in Falkensee.

Weitere CSD-Paraden waren am Samstag in Brandenburg in Neuruppin (Ostprignitz-Ruppin), Bad Belzig (Kreis Potsdam-Mittelmark) und Luckenwalde (Teltow-Fläming) angekündigt. In Luckenwalde beteiligten sich laut Organisatoren um die 500 Menschen. (mit epd, dpa)

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