Brandenburg: Virus bei Neugeborenen
In mehreren Berliner Kliniken RSV-Infektionen
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Berlin - Neben der Vivantes-Klinik in Berlin-Friedrichshain sind auch die Charité und weitere Krankenhäuser von einem für Frühgeborene gefährlichen Erkältungsvirus betroffen. Zum Teil kamen die Patienten bereits infiziert in die Häuser. „Auf verschiedenen Stationen der Kinderklinik werden derzeit 16 Kinder behandelt“, sagte Charité-Sprecherin Manuela Zingl. Darunter seien auch zwei Kinder auf der Frühchenstation. Auf der Nachsorgestation für Frühchen bei Vivantes seien seit Ende Dezember sechs Babys an dem RS-Virus erkrankt, sagte Sprecherin Mischa Moriceau. Betroffen sind auch das Helios-Klinikum in Buch und das Sana Klinikum Lichtenberg. Keiner der Patienten schwebt in Lebensgefahr.
Die beiden Kinder auf der Frühchenstation seien mit anderen Krankheiten eingeliefert worden, sagte Sprecherin Zingl. Eine Mutter habe das sogenannte RS-Virus eingeschleppt. Ihr infiziertes Kind habe ein weiteres angesteckt. Die Infektionen seien nun am Abklingen. Am Vivantes-Klinikum seien drei der sechs Kinder wieder gesund, sagte Moriceau. Von den noch kranken Babys habe eines eine milde Lungenentzündung, ein weiteres eine Bronchitis und ein drittes Schnupfen. „Wir haben alle nötigen Hygienemaßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass sich die Infektion ausbreitet“, sagte Moriceau. Die drei kranken Babys lägen in Einzelzimmern. Ins Helios-Klinikum kamen laut einer Sprecherin sieben erkrankte Kinder, allerdings keine Frühgeborenen. Im Sana Klinikum Lichtenberg seien keine Neugeborenen unter den RSV-Patienten, sagte eine Sprecherin.
Das RSV (Respiratorisches-Synzytial-Virus) trete vor allem im Winter auf, sagte Dr. Benedikt Weißbrich vom Konsiliarlabor für RSV in Würzburg. Das Büro wurde vom Berliner Robert Koch-Institut als Beratungslabor ernannt. Winzige Frühgeborene, die noch stationär behandelt werden, seien besonders anfällig für Infektionen, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift sei, sagte Andreas Flemmer, Neonatologe an der Uniklinik München. Bei dem Virus handele sich nicht um einen Krankenhauskeim, betonte eine Sprecherin der Gesundheitsverwaltung. Im vergangenen Jahr war die Charité wegen des Darmkeims Serratia in die Schlagzeilen geraten. 21 Kinder waren befallen, sieben erkrankt. dpa
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