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Laufsteg des Ruhms. 320 Meter lang ist der Parcours zu Ehren der größten Protagonisten der deutschen Film- und Fernsehgeschichte. Zur feierlichen Eröffnung kam unter anderem auch Filmemacher Wim Wenders (l.).

© dpa

Brandenburg: Von unten leuchten die Sterne

Der „Boulevard der Stars“ in Berlin ist seit Freitagabend fertig

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Berlin - Von nun an leuchten die Sterne auf dem Potsdamer Platz in Berlin. Das wird nicht nur die Autofahrer freuen – eine Baustelle weniger. Nachdem Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Freitagabend das goldene Band auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Straße durchschnitt, ist die Filmstadt Berlin auch um eine Touristenattraktion reicher. Mit 40 Sternen würdigt der „Boulevard der Stars“ zunächst 40 große Protagonisten aus 120 Jahren deutscher Film- und Fernsehgeschichte, darunter Hildegard Knef, Romy Schneider, Vicco von Bülow, Rainer Werner Fassbinder, Fritz Lang, Angelica Domröse, Helga Hahnemann und Hans-Joachim Kuhlenkampff.

Der erste Stern wurde im Februar Marlene Dietrich gewidmet. Seitdem ist der eigentliche Boulevard erst gebaut worden. Ein asphaltierter Roter Teppich gibt den Stars den adäquaten Rahmen, Scheinwerfer illuminieren die Szene, und mit Hilfe von eigens entworfenen Kameras können Besucher den Stars virtuell begegnen oder sie auf den Gehweg projizieren und sich mit ihnen fotografieren lassen. Neben Namen und Lebensdaten sind auf den Sternen auch die Autogramme der Geehrten eingelassen – wer Papier und Bleistift in der Tasche hat, kann die besonderen Schriftzüge also auch durchpausen. Jährlich sollen auf der 320 Meter langen Strecke zehn Sterne dazu kommen, bis zu 110 in den nächsten Jahren. Der Vertrag mit der Stadt läuft zunächst über 15 Jahre. Die Kosten für den ersten Abschnitt betragen knapp eine Million Euro, die Finanzierung lief über EU-Wirtschaftsfördermittel. Künftig sollen auch Sponsoren eingebunden werden.

Zur feierlichen Eröffnung schritten zunächst mit einem Stern geehrten Künstler über den neuen Boulevard: Michael Ballhaus, Artur Brauner, Doris Dörrie, Alexander Kluge, Armin Müller-Stahl, Edgar Reitz, Wolfgang Petersen und Wim Wenders. Auch die Initiatoren, darunter Berlinale-Chef Dieter Kosslick und die Geschäftsführerin der „Boulevard der Stars“ GmbH, Georgia Tornow, freuten sich auf den ersten Spaziergang gemeinsam mit den Architekten vom Berliner Büro Graft und den Mediengestalter von Art & Com. Und natürlich US-Botschafter Philip Murphy, denn das Vorbild für den Boulevard, der berühmte „Walk of Fame“, befindet sich in Hollywood.

Während Berliner und Touristen den Boulevard dann erstmals auf seinen Unterhaltungswert testen konnten, wollten die Initiatoren mit den Geehrten das vollbrachte Werk im Ritz-Carlton filmreif mit einer glanzvollen Gala feiern.Elisabeth Binder

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