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Brandenburg: Vorstöße für bessere Regioverbindungen in Potsdams Norden Land will drittes Gleis von Falkensee nach Berlin. VBB prüft Direktverbindung Potsdam-Spandau

Potsdam - Züge für Zuzügler: Die Landeshauptstadt Potsdam und der westliche Berliner Speckgürtel mit Falkensee, der am schnellsten wachsenden Stadt in Deutschland, sollen mit Regionalzügen besser erreichbar sein. Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) kündigte am Montag einen Vorstoß beim Bund an, von Nauen über Falkensee nach Berlin ein neues Schienengleis zu verlegen, „ein drittes Regionalgleis an der Hamburger Bahn“, „damit mehr Regionalzüge in die Hauptstadt fahren können und die Verkehrsanbindung in diesem Raum verbessert wird“.

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Potsdam - Züge für Zuzügler: Die Landeshauptstadt Potsdam und der westliche Berliner Speckgürtel mit Falkensee, der am schnellsten wachsenden Stadt in Deutschland, sollen mit Regionalzügen besser erreichbar sein. Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD) kündigte am Montag einen Vorstoß beim Bund an, von Nauen über Falkensee nach Berlin ein neues Schienengleis zu verlegen, „ein drittes Regionalgleis an der Hamburger Bahn“, „damit mehr Regionalzüge in die Hauptstadt fahren können und die Verkehrsanbindung in diesem Raum verbessert wird“. Einen entsprechenden Antrag werde Brandenburg für den neuen Bundesverkehrswegeplan stellen, sagt Vogelsänger den PNN. Die von Berlin favorisierte Verlängerung der S-Bahn nach Falkensee wäre damit überflüssig. Zum anderen prüft der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) jetzt ernsthaft einen Vorschlag der Potsdamer SPD-Landtagsabgeordneten Klara Geywitz, eine dauerhafte, direkte Regionalzugverbindung von Potsdam über den Uni-Campus Golm zum Fernbahnhof Berlin-Spandau, wo die Intercity-Züge nach Westdeutschland oder Hamburg halten.

Beides wurde am Montag auf einer VBB-Regionalkonferenz in Potsdam zum Nahverkehr der Region um die Landeshauptsadt publik. Die Zeit drängt. Denn in Falkensee etwa stieg die Bevölkerung seit 1990 von 22 000 auf mittlerweile 41 800, die 50 000er-Marke ist nicht fern. Das Wachstum führt zu Verkehrsproblemen. Vogelsänger verwies darauf, dass die bisherigen vielbefahrenen zwei Schienengleise zwischen Nauen, Falkensee und Berlin bereits heute „an Kapazitätsgrenzen stoßen.“ Denn auch der Güterverkehr – durch das Logistikzentrum Wustermark – nimmt zu. Deshalb habe er entschieden, das dritte Gleis in den Antrag für den neuen Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen. Bislang ist dafür bereits die Elektrifizierung der Strecke zwischen Cottbus und Forst vorgesehen. Insgesamt hob Vogelsänger hervor, dass täglich mehr als eine Million Menschen Brandenburgs und Berlins mit dem Regionalzug oder der S-Bahn unterwegs sind. Trotz des „schwierigen Jahres 2012 wegen der Sperrung der Regiostrecke Grunewald“, von der der hochfrequentierte RE 1 betroffen war, habe es einen neuen Fahrgastrekord gegeben, sagte Vogelsänger. „Das ist eine Riesenleistung“. Allerdings fuhren weniger Leute mit Regionalzügen, 159 000 täglich (2011: 171 000), dafür mehr mit der S-Bahn, nämlich 1,082 Millionen (2011: 1,049 Mio). Vogelsänger sagte, dass 2014 keine Regionalzüge abbestellt werden.

Auf der Konferenz sicherte VBB-Regionalverkehrschef Hans Leister erstmals zu, gemeinsam mit der Landeshauptstadt Potsdam eine direkte Regionalzugverbindung von Potsdam nach Berlin-Spandau zu prüfen, für die sich Geywitz seit Längerem einsetzt. Und zwar durch eine intelligente andere Führung und Verlängerung der Regionalbahn 21, die bislang in Wustermark endet, bis Spandau. Zwar fährt von Wustermark der RB 13 nach Spandau, doch die Anschlüsse sind schlecht für Fahrgäste, argumentiert Geywitz. Die andere Lösung würde hingegen Fahrzeiten verkürzen, sogar Kosten sparen.

Der Vorteil, so betonte Geywitz, man „hätte zwei schnelle Verbindungen von Potsdam nach Berlin und würde zudem den Potsdamer Nordraum besser erschließen“. Im einem Brief an Leister hatte sie jüngst auch angeregt, die Bahnhöfe Marquardt und Priort zu ertüchtigen, und: „Im Zuge des Bevölkerungswachstums im Potsdamer Norden wäre auch die Wiedereröffnung der Bahnhöfe Bornim-Grube und Satzkorn zu prüfen.“ Damit werde auch Potsdams geplanter neuer Stadtteil an den Krampnitzer Kasernen besser erreichbar.

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