Verkehrsunfälle: Weniger Tote und Verletzte auf Brandenburgs Straßen
Alle 6,5 Minuten kommt es zu einem Verkehrsunfall. Jeden zweiten Tag wird dabei ein Mensch tödlich verletzt. Raserei ist in Brandenburg immer noch Hauptunfallursache, die Zahl der Opfer geht jedoch zurück.
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Potsdam - Auf Brandenburgs Straßen sind im vergangenen Jahr weniger Menschen verletzt und getötet worden als noch 2011. Es starben 166 Menschen - 21 weniger als 2011, wie Innenminister Dietmar Woidke am Freitag mitteilte. Die Zahl der Verletzten ging um 38 auf 10 287 zurück. Die Polizei registrierte aber mit 80 654 Unfällen fast genauso viele wie 2011 (80 574). "Von erkennbar mehr Vernunft und Rücksicht und weniger Rasern und Dränglern im Straßenverkehr kann leider keine Rede sein", sagte der Minister. Die Opposition kritisierte den Tempo-70-Erlass für Alleen.
Überhöhte Geschwindigkeit und Unfälle durch Raserei seien nach wie vor das größte Problem für die Verkehrssicherheit. Auch die Unfälle auf den Autobahnen seien besorgniserregend, so Woidke. Wegen zu schnellen Fahrens krachte es hier öfter und folgenschwerer als 2011. Mit 1208 (2011: 1025) Raserunfällen, 12 Toten (2011: 8) und 380 Verletzten (2011: 339) wurden zweistellige Anstiege verzeichnet.
Unfälle mit Lastern und Sattelzügen auf Autobahnen stiegen im Vorjahr um elf Prozent. Es gab 69 Verletzte mehr als noch 2011. "Hier muss gegengesteuert werden", so der Innenminister. Er kündigte eine konsequentere Verkehrsüberwachung an.
"Das Risiko, in Brandenburg bei einem Unfall mit einem Baum schwer verletzt zu werden oder sogar zu sterben, ist immer noch zu groß", erklärte Verkehrsminister Jörg Vogelsänger (SPD). 67 Menschen verloren hierbei ihr Leben. Auch der Innenminister nannte die Zahlen alarmierend. Auch wenn die Zahl der Verkehrstoten gesunken sei, zähle die Mark mit 67 Opfern auf eine Million Einwohner im Ländervergleich zu den Schlusslichtern.
Brandenburgs Polizeipräsident Arne Feuring will vor diesem Hintergrund an flächendeckenden Verkehrskontrollen festhalten. Sie sollen noch weiter ausgebaut werden.
Während die FDP den Tempo-70-Erlass der Landesregierung für märkische Alleen als falschen Weg bezeichnete, verlangte die CDU von Verkehrsminister Vogelsänger die Rücknahme des Erlasses. Unfallschwerpunkte müssten gekennzeichnet werden, forderte CDU-Verkehrsexperte Rainer Genilke. (dpa)
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