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Brandenburg: Willkommen, Genosse!

Zur Wiederaufführung von „Good Bye, Lenin!“ wird der DDR-Alltag gleich mitinszeniert

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Berlin - Die ultimative Annäherung von Fiktion und Realität für eine Open-Air-Vorführung wäre die Glienicker Brücke. Dagegen spräche die Unterbrechung des Straßenverkehrs aus unzureichendem Grund. Ersatzlösungen müssen gefunden werden, soll man schon durch den Ort der Vorführung oder andere illusionäre Mittel auf den Film eingestimmt werden. Im vorliegenden Fall auf „Good Bye, Lenin!“ von 2003, Wolfgang Beckers beim Publikum wie bei den Juroren diverser Filmpreise höchst erfolgreiche Komödie um das Ende der DDR. Dazu müsste man seiner Hauptfigur Alexander Kerner, gespielt von Daniel Brühl, nacheifern. Denn wie dieser der todkranken Mutter (Katrin Sass) den Alltag der untergegangenen DDR vorzugaukeln versucht, so soll nun auch zu dem eine Woche lang erneut gezeigten Film der Arbeiter- und Bauernstaat Wiederauferstehung feiern.

Der Ort ist noch geheim: In Berlin-Friedrichshain und 2000 Quadratmeter groß, mehr wird nicht verraten, nur, dass daraus für sechs Abende eine virtuelle DDR mit Vorführung des Films entstehen soll, am 1. Mai für geladene Gäste, danach bis zum 6. Mai für zahlende. Initiator der Reihe „Cine-Mania“ ist die Berliner Flimmer GmbH. Die Ostalgie fängt mit dem als „Passierschein“ deklarierten Ticket an, das man per Mail bekommt und auf dem auch der Ort der wiederbelebten DDR vermerkt ist. Diese präsentiert sich mit Passstelle, HO-Laden und anderen Manifestationen realsozialistischer Erinnerungskultur, wird beflügelt durch 25 Schauspieler, die typische Rollen des DDR-Alltags verkörpern und entsprechend gekleidet sind. Auch die Besucher werden ermuntert, sich den alten Zeiten gemäß zu kleiden. Pflicht ist es nicht. Andreas Conrad

Infos und Tickets zu 30 Euro unter www.cine-mania.de

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