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Brandenburg: Woidke dringt auf Vernichtung von Genmais

Agrarminister: Landwirt in Märkisch-Oderland muss Feld umpflügen

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Potsdam - Brandenburgs Umweltminister Dietmar Woidke (SPD) dringt auf die Vernichtung von 14 Hektar Genmais im Naturschutzgebiet Ruhlsdorfer Bruch bei Strausberg. Der betroffene Landwirt müsse ein Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt (Oder) respektieren und das Feld sofort umpflügen, forderte Woidke am Dienstag.

In diesen Tagen beginne die Maisblüte, betonte er weiter. Dann bestehe die Gefahr, dass der Pollen der Pflanzen in das Schutzgebiet fliege. Dort gebe es unter anderem Insekten, die auf der Roten Liste bedrohter Tierarten stünden. Da der Genmais toxische Stoffe bilde, seien die Tiere stark bedroht. Das Toxin könne tödlich wirken.

Das Verwaltungsgericht Frankfurt (Oder) hatte, wie berichtet, das Anbauverbot von Genmais in dem Naturschutzgebiet bestätigt. Die Richter lehnten einen Eilantrag des Landwirts gegen die entsprechende Anordnung des Landrates des Kreises Märkisch-Oderland, Gernot Schmidt (SPD), ab, den bereits ausgebrachten Mais unterzupflügen.

Die frühere gentechnische Zulassung des Saatgutes habe den Bauern nicht berechtigt, Genmais in Naturschutzgebieten anzubauen. Der von ihm ausgesäte Mais sei gentechnisch so verändert worden, dass die Pflanzen ein Schädlingsbekämpfungsmittel produzierten. Die Anwendung solcher Mittel sei in dem Naturschutzgebiet untersagt, auch wenn sie über Genpflanzen in den Naturkreislauf gelangten, argumentierten die Verwaltungsrichter.

Woidke betonte, er sei froh über die Gerichtsentscheidung. Er stehe mit dem Landkreis in engem Kontakt, um das Urteil durchzusetzen. Sollte der Bauer dem Beschluss des Gerichts nicht nachkommen, müsse der Landrat den Umbruch des Feldes durch eine Firma anordnen. Dem Landwirt drohe in dem Fall ein ordnungsrechtliches Verfahren. ddp

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