PNN-Interview: Woidke: Land braucht starkes Potsdam
Brandenburgs künftiger Regierungschef Dietmar Woidke (SPD) geht zwar nicht in den Flughafen-Aufsichtsrat, will aber in der Bundespolitik mitmischen.
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Potsdam - Im PNN-Interview kündigte Woidke jetzt erstmals an, dass er im Herbst für den Bundesvorstand seiner Partei kandidieren wird. „Brandenburg war immer die starke Stimme für den Osten, nicht nur in der SPD, sondern insgesamt“, sagte Woidke unter Verweis auf die bisherigen Ministerpräsidenten Manfred Stolpe und Matthias Platzeck, der kommenden Mittwoch aus Gesundheitsgründen zurücktreten wird. Am gleichen Tag soll Woidke im Landtag zum Nachfolger gewählt werden.
Zuvor soll er am Montag auf einem Sonderparteitag zum SPD-Landesvorsitzenden gewählt werden. Für das Spitzengremium der SPD will er mit dem Anspruch antreten, „im Bundesvorstand der SPD eine starke Stimme für das Land Brandenburg zu sein, um damit auch Probleme, die hier und im ganzen Osten bestehen, zur Sache der Bundespolitik der SPD zu machen. Er werde weder Stolpe noch Platzeck kopieren können, „selbst wenn ich es wollte“, sagte Woidke. „Ich bin bisher immer meinen eigenen Weg gegangen und werde auch als Ministerpräsident meine eigene Furche ziehen.“
Er bekannte sich klar zum Ziel, mehr Nachtruhe für die Anwohner des künftigen Hauptstadtflughafens BER durchsetzen. Das sei ein Auftrag des Landtags, „dem muss und will ich als Ministerpräsident gerecht werden“. Er würde sich wünschen, „dass weniger über die Eröffnung des Flughafens geredet, sondern daran zielgerichtet gearbeitet wird“, führte Woidke aus.
Der Lausitzer Woidke wird der erste Ministerpräsident sein, der aus den berlinfernen Regionen kommt. Im PNN-Interview bekannte sich Woidke zu einer starken Landeshauptstadt und äußerte Verständnis für Dauerforderungen Potsdams an das Land. „Potsdam ist für Brandenburg das Aushängeschild. Das ganze Land ist wiederum stolz auf sein Potsdam“, erklärte Woidke. „Ich sage ganz deutlich: Ein starkes Potsdam ist ein Plus für Brandenburg, und kein Malus. Den Ruf, dass man mehr will, den gibt es aus allen Ecken des Landes, nicht nur von hier.“
Lesen Sie das Interview mit Dietmar Woidke in der Freitagausgabe der Potsdamer Neuesten Nachrichten.
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