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Früher sowjetischer Staatschef gestorben: Woidke würdigt Gorbatschow
Michail Gorbatschow ist im Alter von 91 Jahren gestorben. Brandenburgs Ministerpräsident bezeichnete ihn als eine der herausragenden politischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.
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Potsdam - Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) hat den verstorbenen früheren sowjetischen Staatspräsidenten Michail Gorbatschow als eine der herausragenden politischen Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts gewürdigt. „Gerade wir Ostdeutschen haben Gorbatschow unendlich viel zu verdanken“, sagte Woidke am Mittwoch in Potsdam. Er habe den Menschen in der DDR im historischen Herbst 1989 Mut gemacht, ihr Land neu zu denken und zu gestalten.
Mit seiner Zustimmung zur Deutschen Einheit habe Gorbatschow bewiesen, „dass für ihn die Vision vom 'Gemeinsamen Haus Europa' keine leere Floskel war, sondern Maxime seiner Politik“, sagte Woidke weiter. Dessen Name werde für immer mit Vertrauen, Abrüstung und demokratischen Prinzipien in den internationalen Beziehungen verbunden bleiben.

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Einer der Väter der Deutschen Einheit
Michail Gorbatschow war am Dienstag im Alter von 91 Jahren in Moskau gestorben. Der Friedensnobelpreisträger von 1990 gilt als einer der Väter der Deutschen Einheit und als Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges. In den 1980er-Jahren schloss er als sowjetischer Staatschef mit den USA umfassende Verträge zur atomaren Abrüstung und Rüstungskontrolle.
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In der Sowjetunion selbst hatte Gorbatschow mit seiner Politik von Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) einen beispiellosen Reformprozess eingeleitet. Dieser führte letztlich zu einem Zusammenbruch des kommunistischen Systems und der Auflösung der Sowjetunion 1991.
Gorbatschow war mehrfach in Brandenburg: So pflanzte er 2005 anlässlich des Tages der Deutschen Einheit im Potsdamer Park Sanssouci einen Kirschbaum. Im Jahr 2009 war er bei der Eröffnung des Museums Villa Schöningen an der Glienicker Brücke dabei. Bereits 1986 besuchte er - noch als sowjetischer Staatschef - das Schloss Cecilienhof, den Ort des Potsdamer Abkommens. (epd/dpa)
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