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Brandenburg: Zaunlattenstreit: Meckel packt die Koffer
Nach jahrelangem Zank: SPD-Politiker zieht um
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Mahlendorf - Nach jahrelangen Streitigkeiten mit der Nachbarschaft hat der SPD-Bundestagsabgeordnete Markus Meckel seinem bisherigen Wohnsitz Mahlendorf (Uckermark) den Rücken gekehrt. Meckel verlegte seinen Hauptwohnsitz innerhalb seines Wahlkreises Uckermark/Barnim, wie sein Büro am Freitag in Berlin mitteilte. Wohin der frühere DDR-Außenminister zog, konnte oder wollte eine Sprecherin seines Büros nicht sagen.
„Die Situation in Mahlendorf wurde zunehmend unerträglicher und entwickelte sich letztlich für seine Familie und ihn als nicht mehr zumutbar“, hieß es in der Mitteilung. Seit Jahren zanken sich in dem versteckt im Wald liegenden Mahlendorf mit seinen vier Häusern Bewohner. Höhepunkt war der Streit um eine angeblich gestohlene Zaunlatte, der 2007 mit einem Vergleich vor dem Landgericht Neuruppin zu Ende ging.
In dem Vergleich verpflichtete sich Meckels Nachbarin, Angelica Gräfin von Arnim, nicht länger zu behaupten, dass Meckel die Latte von ihren Grundstück entwendet und angestrichen hat. Meckel musste zur Kenntnis nehmen, dass eine Holzstange, die sich nach Überzeugung der Beklagten in ihrem Eigentum befindet, zeitweilig Verwendung im Weidezaun des Klägers fand.
Der frühere DDR-Bürgerrechtler Meckel hatte sich 1996 in Mahlendorf eingemietet und sein Haus im Jahr 2000 gekauft. Trotz des Vergleichs zog keine Ruhe im Ort ein. Anfang 2009 eskalierte ein Streit mit anderen Nachbarn, der in eine Anklage gegen eine Nachbarin wegen gefährlicher Körperverletzung und Beleidigung mündete.
Die Frau soll nach Angaben der Staatsanwaltschaft Neuruppin Meckel als „Drecksau“ beleidigt und ins Gesicht geschlagen haben, als dieser ihr Grundstück zur Kontrolle seines Abwasserschachtes betrat. Der Mann der Angeklagten soll Meckel geohrfeigt haben. Dazu hieß es in der Mitteilung aus dem Abgeordnetenbüro: „Seit einigen Monaten wird seine Sicherheit bei Aufenthalten in Mahlendorf durch Personenschützer des Bundeskriminalamtes gewährleistet.“ Für den Prozess vor dem Amtsgericht Prenzlau gibt es noch keinen Termin. In dem Verfahren sei die Zustellung der Anklage veranlasst sowie ein Strafbefehl zugestellt worden, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag. „Es laufen Fristen.“ dpa
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