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Brandenburg: Zehn Flüge in Tegel gestrichen

Berlin - Verhältnismäßig unaufgeregt ging es gestern am Flughafen Tegel zu: Obwohl wegen des seit Montag andauernden Streiks bei der Lufthansa nun auch in Berlin die ersten Flüge gestrichen werden mussten, bewahrten die meisten Fluggäste die Fassung. Johanna Hartmann zum Beispiel hatte am Morgen um sechs Uhr erfahren, dass sich ihr Urlaub verschieben würde: „Ich habe die Hotline der Lufthansa angerufen – und dann haben wir uns alle noch mal hingelegt“, sagte die zweifache Mutter, die dann am Vormittag mit einer späteren Maschine zum Familienurlaub nach Mexiko aufbrach – über das Drehkreuz Frankfurt/Main.

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Berlin - Verhältnismäßig unaufgeregt ging es gestern am Flughafen Tegel zu: Obwohl wegen des seit Montag andauernden Streiks bei der Lufthansa nun auch in Berlin die ersten Flüge gestrichen werden mussten, bewahrten die meisten Fluggäste die Fassung. Johanna Hartmann zum Beispiel hatte am Morgen um sechs Uhr erfahren, dass sich ihr Urlaub verschieben würde: „Ich habe die Hotline der Lufthansa angerufen – und dann haben wir uns alle noch mal hingelegt“, sagte die zweifache Mutter, die dann am Vormittag mit einer späteren Maschine zum Familienurlaub nach Mexiko aufbrach – über das Drehkreuz Frankfurt/Main. Verständnis für den Ausstand zeigte Johanna Hartmann aber nicht, ebenso wenig wie die Gynäkologin, die sich gegen 9.30 Uhr nervös am Service-Schalter der Lufthansa anstellte: „Ich habe einen wichtigen Termin mit Patienten in Mannheim, den ich nun auf keinen Fall einhalten kann.“

Insgesamt wurden in Tegel zehn Lufthansa-Flüge von und nach Frankfurt und München gestrichen. Alle Passagiere wurden laut Lufthansa umgebucht. Seit gestern sind vom Ausstand auch Berlin, Nürnberg und Stuttgart betroffen: In Tegel und Schönefeld streikt die Technik, in Schönefeld auch die Technik-Logistik. In den nächsten Tagen sei, so Verdi-Sprecherin Doris Fiedler, mit größeren Auswirkungen in Berlin zu rechnen: Es dürften mehr Flüge ausfallen.

Während die Passagierabfertigung und das Be- und Entladen der Maschinen durch den Streik kaum beeinträchtigt wird, da dies Fremdfirmen erledigen, ist der Technik-Bereich für die Lufthansa besonders sensibel: Zwischen den Flügen müssen die Maschinen überprüft und gelegentlich kleinere Mängel beseitigt werden. Nachts finden größere Wartungsarbeiten statt. Fallen diese aus, muss das Flugzeug am Boden bleiben. Allerdings kann die Lufthansa auf Mechaniker von anderen Firmen ausweichen, sofern diese über eine Lizenz für die entsprechenden Flugzeuge verfügen. So hat man sich dem Vernehmen nach bereits der Unterstützung des Konkurrenten Air Berlin versichert – die allerdings bezahlt werden muss. Auch Techniker der Swiss wurden nach Tagesspiegel-Informationen nach Berlin eingeflogen. Die Fluggesellschaften Germanwings und Easyjet in Schönefeld ließen nach Angaben eines Flughafensprechers ebenfalls Technikpersonal für Wartungsarbeiten einfliegen. du-, rni

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