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Die Regionalbahn 27, genannt Heidekrautbahn.

© imago/Jürgen Ritter/IMAGO/JUERGEN RITTER

Zu geringe Fahrgastzahlen: Wenig Hoffnung für Heidekrautbahn nach Schmachtenhagen

Der neue Wohnmobilpark in Schmachtenhagen wird wohl bald ohne Bahnschluss sein. Brandenburgs Verkehrsminister sieht derzeit keine Chance, dass die Heidekrautbahn weiter dort hält.

Stand:

Brandenburgs Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) sieht derzeit keine Hoffnung für die Heidekrautbahn nach Schmachtenhagen (Landkreis Oberhavel). „Für die Fahrten der Regionalbahn 27 zwischen Wensickendorf nach Schmachtenhagen haben wir über alle 14 Fahrten weniger als 30 Fahrgäste gezählt“, sagte Tabbert am Donnerstag im Verkehrsausschuss des Brandenburger Landtags. „Das waren 2,1 Fahrgäste im Durchschnitt, zuzüglich Kontrolleur und Zugführer – das lag außerhalb jeglicher bei der Verwendung öffentlicher Gelder gebotenen Wirtschaftlichkeit.“

Tabbert betonte, dass man trotz eines jahrelangen Angebots keine zusätzliche Nachfrage erzielen konnte. Man rechne auch nicht damit, dass sich das in absehbarer Zeit verändere, da in der Region trotz der Lage im Berliner Speckgürtel keine größeren Bauprojekte geplant sind, die für mehr Verkehrsaufkommen sorgen würden. Auch der in Schmachtenhagen neu angelegte Wohnmobilpark „Caravanserei“ werde aus Sicht des Ministeriums nicht für erhöhtes Fahrgastaufkommen sorgen.

„Es ist nicht davon auszugehen, dass die Bahn das Verkehrsmittel zum Besuch des Tourismusanbieters ist“, sagte Tabbert. Das Ministerium müsse zudem das ganze Land im Blick behalten: Die vorhandenen Ressourcen müssten im Interesse der Fahrgäste eingesetzt werden, etwa auf den überlasteten Regionalexpress-Zügen der Linie RE7.

Die CDU-Abgeordnete Nicole Walter-Mundt sprach hingegen davon, dass in der Region gebaut werde. Sie kritisierte, dass derzeit ein Gutachten zur Reaktivierung des Streckenabschnitts hinter Schmachtenhagen erstellt werde. „Warum bestellt man die Züge ab, bevor das Gutachten fertig ist?“, fragte Walter-Mundt.

Für die Region sei es wichtig, dass Wohnungen auch außerhalb von Oranienburg eine direkte Anbindung nach Berlin bekommen. „Was man im Moment macht, ist ein Abbestellen“, sagte Walter-Mundt. „Das führt zu viel Missstimmung in der Region.“

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