Breitbandausbau in Brandenburg: Zu wenig Gigabyte
Der Breitbandausbau in Brandenburg kommt nur schleppend voran. Mancherorts sind die ausgebauten Leitungen deshalb schon wieder veraltet.
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Potsdam - Der Breitbandausbau – und damit die Anbindung an schnelles Internet – kommt in Brandenburg nur in langsamen Schritten voran. Derzeit hätten rund 62,3 Prozent der Brandenburger Zugang zu einer Breitbandversorgung mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde, sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) am Montag in Potsdam. Im Vergleich der neuen Bundesländer sei Brandenburg damit zwar Spitzenreiter. Deutschlandweit liegt das Land damit aber weiterhin unter dem Durchschnitt. Der Versorgungsgrad mit schnellem Internet liegt im Bundesdurchschnitte bereits bei rund 75 Prozent, wie es hieß.
Die Bundesregierung will eigentlich bis 2018 eine flächendeckende Versorgung mit 50 Megabit pro Sekunde schaffen. Die Planungen mehrerer Bundesländer reichen allerdings bis 2019. Gerber forderte vom Bund nun größere Anstrengungen für den Ausbau der Netze. Die nächste Bundesregierung müsse beim Glasfaserausbau noch einen erheblichen Sprung machen, sagte er. So bräuchten Firmen zum Beispiel teils höhere Datenraten als 50 Megabit. Privatleute würden dagegen oftmals nur 30 Megabit und damit eine preiswertere Geschwindigkeit buchen.
Für Betriebe ist das Internet vielerorts zu langsam
Laut Gerber müsse beim Breitband draufgesattelt werden. „Anschlüsse mit mindestens einem Gigabit sind unerlässlich für die wirtschaftliche und technologische, die strukturelle und gesellschaftliche Entwicklung“, sagte Gerber. Gerade in einem mittelstandsgeprägten Flächenland wie Brandenburg sei eine solche hochleistungsfähige Breitband-Infrastruktur unerlässlich für technologischen Fortschritt und wirtschaftliches Wachstum. „Auch unser alltägliches Miteinander wird immer digitaler. Bereits in naher Zukunft werden Bandbreiten von einem Gigabit pro Sekunde und mehr insbesondere für unsere Wirtschaft notwendig sein“, sagte Gerber.
Probleme hatten bislang Regionen oder auch Gewerbegebiete, die schon vor vielen Jahren an ein damals noch als schnell geltendes Netz angeschlossen worden waren. Bisherige Förderprogramme konzentrierten sich auf den Anschluss der Regionen, in denen noch gar kein Breitband verfügbar war. Daher war bislang auch manch eine Firma nur mit wenigen Megabit pro Sekunde angebunden. Das aktuelle Förderprogramm sieht nun aber vor, dass auch solche Regionen auf 50 Megabit aufgerüstet werden können. In fünf brandenburgischen Landkreisen und in der Stadt Frankfurt (Oder) sollen jetzt rund 161 Millionen Euro in den Ausbau der Internetversorgung investiert werden. Das Land zahlt 43 Millionen Euro, der Bund gibt 57 Millionen Euro. Den Rest tragen Kommunen und Netzbetreiber. In Dahme-Spreewald war das inzwischen dritte Bundesprogramm bereits zuvor angelaufen, die übrigen Kreise sowie Cottbus und Brandenburg/Havel sollen noch folgen. Von dem jetzt bewilligten Fördergeld profitieren Elbe-Elster, Oberhavel, Oberspreewald- Lausitz, Ostprignitz-Ruppin, Uckermark und die Stadt Frankfurt (Oder). (mit dpa)
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