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Brandenburg: Zügiger von Brandenburg nach Polen

Bahnverbindungen sollen ausgebaut werden

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Potsdam – Deutschland und Polen wollen die Bahnverbindungen insbesondere zwischen den Städten und in der Grenzregion weiter ausbauen. Dazu müssten noch einige praktische Fragen geklärt werden, sagte der neue polnische Koordinator für die polnisch-deutsche grenznahe und regionale Zusammenarbeit, Jakub Skiba, am Freitag nach seinem Antrittsbesuch bei Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Potsdam. Aktuell würden viele Menschen statt mit dem Zug mit dem Auto zwischen beiden Ländern reisen. Um den Bahnverkehr attraktiver zu machen, seien unter anderem Investitionen ins Schienennetz, pünktliche Verbindungen und eine bessere Information nötig, so Skiba. Zudem müssten die beiden Bahnfirmen enger kooperieren.

Im April hatten beide Seiten ein Eisenbahnabkommen ratifiziert und die Direktverbindung zwischen Berlin und der diesjährigen europäischen Kulturhauptstadt Breslau eröffnet. Für Herbst kündigte Skipa einen „Bahngipfel“ in Polen an. Auf der Konferenz soll es auch um Fragen der Finanzierung etwa durch die Europäische Union (EU) gehen.

Zudem sprachen Skiba und Woidke über engere Kooperationen beim Thema Sicherheit, Grenzschutz und Polizei. Noch im Sommer solle es dazu weitere Beratungen geben. Ebenfalls wollen beide Seiten die Rettungsdienste in der grenznahen Region besser koordinieren. Hier werde eine schnelle und unbürokratische Lösung angestrebt, sagte Woidke. Auch den Polnisch-Unterricht in Deutschland wollen beide Seiten fördern. Laut Staatskanzlei lernen derzeit 2.500 Schüler in Brandenburg polnisch.

Auswirkungen im Konflikt zwischen der EU-Kommission und Polen um die Einschränkungen beim polnischen Verfassungsgericht auf die deutsch-polnischen Beziehungen sehen Skiba und Woidke nicht. „Wir haben hier die Aufgabe, die Menschen zusammenzubringen“, sagte Skiba. „Dies betreffe ganz konkrete Fragen“, so Woidke. Die Koordinatoren könnten nicht die Außenpolitik ersetzen. Er sei aber überzeugt, dass Polen sich der Bindung zur EU bewusst sei.

Das Treffen in Potsdam diente auch den Vorbereitungen der deutsch-polnischen Konsultationen am 22. Juni in Berlin. Vor 25 Jahren, am 17. Juni 1991, wurde der deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag unterzeichnet. Am 14. Juni feiert das deutsch-polnische Jugendwerk sein 25-jähriges Bestehen in Warschau. Christina Denz

Christina Denz

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