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Zugmaschine steckte im Matsch fest: Kanzler-Tanne mit Verspätung in Berlin eingetroffen
Die Tanne vor dem Bundeskanzleramt ist am Samstag aufgestellt worden. Beim Abtransport der Riesenfichte aus dem Stadtwald in Eberswalde blieb am Freitagmorgen eine Zugmaschine im Matsch stecken.
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Olaf Scholz hat es gerade nicht leicht: Erst durchkreuzte das Bundesverfassungsgericht seine Haushaltsplanungen, dann ließ ihn am Freitagmorgen auch noch der Eberswalder Stadtwald im Stich. Dort sollte in diesem Jahr der Weihnachtsbaum fürs Bundeskanzleramt herkommen. Doch dann gab es eine Panne – und stundenlange Verzögerungen.
Doch am Samstagmorgen ist die sogenannte Kanzler-Tanne vor dem Bundeskanzleramt in Berlin aufgestellt worden. Die Fichte kam nach Anlaufschwierigkeiten der Willy-Brandt-Straße an, sie soll am kommenden Mittwoch offiziell an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) übergeben werden.
Vor der Fällung des Baumes am Freitag hatte es eine Panne gegeben. Die Zugmaschine hatte sich im aufgeweichten Boden des Waldes festgefahren und der Tieflader musste zunächst mit einem Lastwagen und einem Bagger aus dem Matsch gezogen werden.
Die Zugmaschine des Tiefladers, der die Kanzler-Tanne aus dem Wald holen sollte, hatte sich am Morgen im aufgeweichten Boden des Stadtwaldes festgefahren, wie Stephan Kirchharz, Geschäftsführer des Waldbesitzerverbands Brandenburg, berichtete. Der Boden war wegen des starken Regens in dieser Woche aufgeweicht. Der Tieflader musste zunächst mit einem Lastwagen und einem Bagger aus dem Matsch gezogen werden.

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Am Mittag war das Problem behoben: Die 17,50 Meter hohe Fichte wurde gefällt und mit einem Tieflader aus dem Wald gefahren. Dort sollte sie auf einen anderen Transporter umgeladen und von Brandenburg in die Bundeshauptstadt gebracht werden.
Auch die Tanne ist politisch
Dass die Kanzler-Tanne zum zweiten Mal in Folge aus der Region kommt, war eine politische Entscheidung. Unter den Vorgängerregierungen im Bund sei der Baum abwechselnd aus den 16 Bundesländern geliefert worden, erläuterte Kirchharz. Aber weil die Ampel-Regierung auf Regionalität und Nachhaltigkeit Wert lege, komme der Baum nun nur noch aus Brandenburg. Im vergangenen Jahr war es eine 15 Meter hohe Fichte aus dem Wald des Stifts Neuzelle.
„Bayerische Provokation“ wurde an Elefanten verfüttert
Auch beim Transport des Weihnachtsbaums an der Berliner Gedächtniskirche hatte es in diesem Jahr Schwierigkeiten gegeben. Der Lastwagen, auf dem die Tanne verladen war, blieb wegen einer Panne liegen. Im vergangenen Jahr war der Baum für den Breitscheidplatz auf dem Tieflader für einen Berliner Tunnel zu hoch.
In früheren Jahren waren die Weihnachtsbäume vom Breitscheidplatz mal zu lang, mal zu schwer, mal zerbrach einer schon beim Transport. Im Jahr 2000 war eine Fichte aus Bayern so mickrig, dass sie an Elefanten im Zoo verfüttert und „bayerische Provokation“ getauft wurde.
Die Fichte aus dem Eberswalder Stadtwald soll am Samstagmorgen mit einem Kran im Hof des Kanzleramts aufgestellt und am kommenden Mittwoch an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) übergeben werden. Eine Nachtragstanne ist nicht erforderlich. (isa, mit dpa)
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