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POTSDAM EXKLUSIV FILMFESTSPIELE: 5. bis 15. Februar

Am Roten Teppich

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Wer soll sich da entscheiden? Gleich vier Termine konkurrierten am Montagabend um die Gunst des Berlinale-Publikums: Cinema-for-Peace-Gala am Gendarmenmarkt, Effi-Briest-Premiere im Friedrichstadtpalast, Shooting-Stars-Verleihung im Berlinale-Palast und die Premiere von „Die Gräfin“ im Zoo-Palast. Für das Babelsberger Produzentenpaar Manuela Stehr und Stefan Arndt von X Filme fiel die Wahl dennoch leicht: Sie liefen für ihre X-Filme-Produktion „Die Gräfin“ über den roten Teppich am Zoo – gemeinsam mit Regisseurin und Hauptdarstellerin Julie Delpy („Before Sunrise)“. In ihrem neuen Film begibt sich die Französin ins 16. Jahrhundert und spielt die slowakische Gräfin Erzebet, die der Legende nach im Blut von Jungfrauen gebadet haben soll, um sich für ihren jüngeren Liebhaber – Daniel Brühl – frisch zu halten. Für die zeittypische Ausstattung des Films sorgte der Requisitenfundus von Studio Babelsberg und steuerte unter anderem Schmuck, Tonkrüge, ein Beil, ein Schachbrett, Kerzenleuchter und Schmalztöpfe bei. Gedreht wurde auch in der Potsdamer Friedenskirche: Die Arbeit am Fuße von Schloss Sanssouci hat Delpy noch in guter Erinnerung: „Ich liebe die vielen Parks hier“, schwärmte sie auf dem Premierenteppich: „Es ist viel ruhiger als in Paris.“

Privat ist die 39-Jährige im Januar zum ersten Mal Mutter geworden – und kam am Montag gewissermaßen fast direkt aus dem Kindsbett zum Kino: „Ich habe gerade ein Baby bekommen“, rief sie entschuldigend in Richtung Fotografen und strich sich das schwarze Kleid glatt.

Der Zoo-Palast ist in diesem Jahr übrigens zum vorerst letzten Mal Berlinale-Kino: Ende des Jahres soll er für Umbauarbeiten geschlossen werden und frühestens 2011 wieder eröffnen. Das dürfte nicht nur das Team von X Filme traurig stimmen – war doch der Zoo-Palast ihr erklärtes Lieblings-Premierenkino. Auch Delpy war vor zwei Jahren schon einmal hier: Zur Berlinale 2007 stellte sie ihr Regiedebüt „2 Tage Paris“ am Zoo vor – eine Beziehungskomödie, die damals zum Publikumsliebling wurde. „Ich freue mich, wieder hier zu sein“, sagte Delpy am Montag. Sie glaube jedoch, dass ihr neuer Film das Publikum überraschen werde: „Er ist anders als alles, was ich bisher gemacht habe“, erklärte sie: „Dunkler.“

Nicht mit auf dem Roten Teppich war dagegen ihr Filmpartner Daniel Brühl. Er arbeitet noch mit Kultregisseur Quentin Tarantino an den „Inglourious Basterds“ in Babelsberg – dem Vernehmen nach momentan ein Rund-um-die-Uhr-Unternehmen. Tarantino will den Film, für den er seit Oktober 2008 dreht, wie berichtet zu den Filmfestspielen in Cannes im Mai fertig haben.

Basterds-Mitspielerin Diane Kruger („Troja“) ließ sich am Montag dennoch bei der Cinema-for-Peace-Gala im Schauspielhaus am Gendarmenmarkt sehen. Auch Topmodel Franziska Knuppe aus Potsdam und Schauspielerin Gerit Kling aus Wilhelmshorst waren unter den rund 600 Gästen, als Hollywood-Star Leonardo DiCaprio („Zeiten des Aufruhrs“) dort einen Umweltpreis aus der Hand des früheren sowjetischen Staatschefs Michael Gorbatschow entgegennahm. Die Eintrittskarten für die Benefiz-Gala, die seit sechs Jahren zum Berlinale-Programm gehört, kosten 1000 Euro – Geld, das verschiedenen sozialen Projekten in der ganzen Welt zugute kommen soll.

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