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Zum Lossausen. Der Kiezteppich Potsdam der Firma annyo. Er misst ein Meter mal 1,30 Meter und kostet 89 Euro. Potsdams Wahrzeichen sind darauf wiederzuerkennen – und die Straßen schön frei fürs Spielzeugauto.

© pr

Landeshauptstadt: Alles so schön bunt hier

Die Berliner Gründerin Anica Hackmann hat einen Potsdam-Kiezteppich für Kinder aufgelegt

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Die Breite Straße hinunter, ums Eck zum Hauptbahnhof, am Nauener Tor vorbei und ab zum Park Sanssouci: Einmal quer durch Potsdam fahren geht jetzt ganz leicht. Zumindest auf dem Spielteppich, den die 30-jährige Berlinerin Anica Hackmann seit kurz vor Weihnachten auch für Brandenburgs Landeshauptstadt anbietet. Der Teppich ist ein Meter mal 1,30 Meter groß und ein bunter, stark abstrahierter Potsdam-Plan mit vielen Illustrationen. Die Idee dahinter: Kinder können beim Spielen ihren Kiez wiedererkennen und entdecken, statt auf einem Standard-Straßenteppich, wie es ihn etwa im schwedischen Möbelhaus gibt, ihre Spielautos auf Tour zu schicken.

Die Ursprungsidee für die Kiezteppiche – neben Potsdam gibt es bereits München, Hamburg, Stuttgart, Berlin, Berlin-Friedrichshagen und Berlin-Friedrichshain – stammt von Anica Hackmanns Mutter. Für ihren Enkel Daniel, den Sohn von Anica Hackmann, entwarf sie eine Art zusammenfaltbare Platte, „auf die sie fantasievoll unseren Heimatkiez Friedrichshagen malte“, so Hackmann. Der Enkel sollte beim Spielen eben jene Orte wiedererkennen, die in seinem Leben eine Rolle spielen.

Auf dem Potsdamer Spielteppich finden sich deshalb nicht nur städtebauliche Wahrzeichen, sondern unter anderem der Babelsberger Filmpark, die Biosphäre und der Volkspark im Bornstedter Feld. Außerdem können Eltern – oder Großeltern – den Teppich individualisieren lassen, heißt es: So könnten das eigene Zuhause, die Kita, Schule oder Omas Haus eingestickt werden.

Gestaltet werden die Teppiche nach Angaben von annyo von Berliner Designern mit „viel Liebe zum Detail“. Diese jedoch könnte durchaus etwas größer sein: Manche Abbildungen auf dem Potsdam-Teppich erschließen sich erst auf den zweiten Blick, anderen fehlen die charakteristischen Merkmale. Auch ist die Optik nicht ganz so schön wie beispielsweise im „Mein Stadt-Wimmelbuch Potsdam“ von Wolfgang Slawski, das ja auf einen ähnlichen Effekt wie der Kiezteppich setzt.

Hergestellt sind die Teppiche nach Angaben von Anica Hackmann in Deutschland. Sie bestehen aus Polyester-Vlies und -Velour und sind, so heißt es bei annyo, nach Oeko-Tex Standard 100 zertifiziert. Hackmann sagt, eine absolut unbedenkliche Qualität der Teppiche sei ihr sehr wichtig. Der Teppich kostet 89 Euro, er wird hauptsächlich im Internet über das Portal „Dawanda“ vertrieben.

Anica Hackmanns Mutter konnte die Umsetzung ihrer Spielteppich-Idee nicht mehr erleben. Sie starb 2013 nach schwerer Krankheit. Da war der erste produzierte Teppich noch nicht fertig. Doch die Fantasie ihrer Mutter habe sie inspiriert, sagt Hackmann. So entwickelt sie die Idee immer weiter: In Arbeit seien derzeit Spielteppiche für Wien, Köln, Dresden und Frankfurt am Main. Und es soll weitere geben. Außerdem arbeitet Hackmann daran, nach Vorbild der Teppiche auch Puzzles herstellen zu lassen. Zudem seien Memory-Spiele, T-Shirts und andere Kinderzimmer-Textilien in der Entwurfsphase. Anregungen für weitere Produkte und die Motive holt Anica Hackmann sich vor allem von ihrem Sohn Daniel und aus seinem Freundeskreis. Aber auch die Wünsche ihrer möglichen Kunden können den Ausschlag geben. So gebe es in den sozialen Netzwerken im Internet schon Debatten darüber, welcher Kiezteppich unbedingt noch aufgelegt werden muss. SCH/PNN

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