Landeshauptstadt: Architektur als Kulturbekenntnis
Art-Event in der „Casa Tizian“: Fälschung der „Europa“ kommt für Kulturhauptstadt unter den Hammer
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Art-Event in der „Casa Tizian“: Fälschung der „Europa“ kommt für Kulturhauptstadt unter den Hammer Von Sabine Schicketanz Berliner Vorstadt - Auf mehr als 200 Pfählen direkt am Hasengraben steht die „Casa Tizian“. Lange eine Baustelle, sollen die zwei nach Vorbild der Römischen Bäder im Park Sanssouci entworfenen Neubauten nun mit einem Kunstfest am 21. August zugunsten der Potsdamer Kulturhauptstadt-Bewerbung vorgestellt werden. „Wir möchten zeigen, dass hier etwas fertig geworden ist“, erklärt Projektleiter Mathias Richter. Dazu habe man Künstler aus der Landeshauptstadt und Berlin gewonnen, die in den sechs noch leer stehenden Wohnungen der beiden Häuser ihre Werke zeigen werden. Der Eintritt in Höhe von zehn Euro will der „Casa Tizian“-Eigentümer, die Lenhard Consult, der Kulturhauptstadt GmbH spenden – ein Teil der Erlöse des Festes soll außerdem an den Förderverein der Villa Grenzenlos gehen. „Architektur ist ein Kulturbekenntis“, sagt Richter. Dies sei der Grund, warum „Casa Tizian“ die Kulturhauptstadtbewerbung unterstützen wolle. Zugleich solle das „Art-Event“ unter dem Motto „Die Kunst zu(m) Leben“ aber auch Auftakt sein für einen Kunstherbst mit weiteren Ausstellungen in der Tizianstraße. Zur Eröffnung werden Fotografien des Potsdamers Peter Kurgan zu sehen sein, die Berliner Künstlerin Brigitte Groote zeigt Stimmungen in Öl und die Fälschergalerie aus Leipzig wird Originalrepliken von berühmten Werken ausstellen. Eine „Fälschung“ kommt außerdem unter den Hammer: Tizians „Raub der Europa“, vom italienischen Maler der Hochrenaissance ursprünglich 1559 bis 1562 für Philipp II von Spanien geschaffen. Projektleiter Richter und Art-Event Organisatorin Andrea Lehner haben die „Europa“ von den Profi-Fälschern in Leipzig in dreimonatiger Arbeit kopieren lassen – jetzt soll sie am 21. August per amerikanischer Versteigerung für den guten Zweck einen neuen Besitzer finden. Natürlich will Lenhard Consult beim Fest auch die „Casa Tizian“ als Wohnort vorstellen. Entworfen von der Hamburger Architektin Ilsemarie Rojan-Sandvoss mischen sich in den zwei Gebäuden mit Penthouse, Komfort- und Lofthäusern spanischer und italienischer Stil. Über drei Etagen verteilen sich je fünf Ebenen mit ungewöhnlichen Schrägen, Winkeln, sehr großen, hellen Räumen und luxuriösen Badezimmern. Inklusive Garten koste der Quadratmeter rund 3300 Euro, so Projektleiter Richter. Bisher sei eine Wohnung verkauft, es gebe jedoch einige Interessenten, die in der „Casa Tizian“ gern ihre Potsdamer Sommerresidenz einrichten würden. www.casa-tizian.de
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