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Landeshauptstadt: Ateliers im „Kunstspeicher“

Kauf-Interessent für Persius-Speicher: Unternehmer Peter Sauter

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Kauf-Interessent für Persius-Speicher: Unternehmer Peter Sauter Brandenburger Vorstadt. Für die Kunsthalle Persius-Speicher gibt es einen Kauf- Interessenten. Der Potsdamer Unternehmer Peter Sauter, Geschäftsführer der Bau- und Immobilienbetreuung Nippon Development Corporation (NDC), hat ein Konzept für die komplette Sanierung und Nutzung des denkmalgeschützten Gebäudes an der Zeppelinstraße aufgestellt. „Wir wollen Künstler und Kunstschaffende dort ansiedeln“, erklärt Sauter. In den oberen Stockwerken könnten „preisgünstige Ateliers“ geschaffen werden, während im Erdgeschoss eine Galerie geplant ist. Noch sei man dabei, die Eignung des Persius-Speichers für ein Atelier-Haus zu prüfen, so Sauter. Sollte sich das Konzept umsetzen lassen, wolle man das Gebäude kaufen. Dies scheint im Interesse des jetzigen Besitzers, der Stadt Potsdam, zu sein. Wie am Montag bekannt wurde, will die Stadt den Persius-Speicher verkaufen (PNN berichteten). Die Verwaltung arbeite an einem Interessenbekundungsverfahren, bei dem sich potenzielle Käufer um das Objekt bewerben können, so die Sprecherin der Stadt, Rita Haack. Erst im Mai dieses Jahres war der „Kunstspeicher“ nach fünf Jahren Leerstand wiederbelebt worden – allerdings mit keinem guten Ende. Schon für die erste Ausstellung des neuen Betreibers mit zeitlich begrenztem Nutzungsvertrag, dem ehemaligen art“otel Pächter Andreas Zwirner, hagelte es schlechte Kritiken. Wie die PNN erfuhren, sollen einige der seitdem an Ausstellungen beteiligten Künstler zudem immer noch auf ihr Honorar warten. Jüngst kam es außerdem zu Verstimmungen zwischen der Stadt und dem Nutzer, denn der hatte scheinbar versucht, seine Diskothek „artSpeicher“ im Persius-Speicher unterzubringen. Dies allerdings untersagen die Bedingungen, unter denen 1995 rund 2,5 Millionen Euro Fördergelder aus Nordrhein-Westfalen und Brandenburg in die Sanierung eines Flügels des Speichers geflossen sind. Vorgeschrieben ist, dass das Gebäude für mindestens 15 Jahre als Kunsthalle genutzt wird – was die Stadt jedoch kaum realisieren konnte. Genau an diesem Punkt sieht Peter Sauter Handlungsbedarf und will Abhilfe schaffen. Als Vorbild für das „Kunstspeicher“-Projekt kann dabei das Atelier-Haus dienen, das Sauters Firma in der Rosenthaler Straße in Berlin-Mitte eingerichtet hat. 50 Künstler-Ateliers werden hier vermietet, „die Nachfrage ist groß“. An das „internationale Netzwerk“, das die Berliner Künstler geschaffen hätten, könnte der Potsdamer Standort dann „angedockt“ werden. Die Kunsthalle im Erdgeschoss des Persius-Speicher würde Sauter durch „Die Neue Aktionsgalerie“ aus Berlin betreiben lassen. „Potsdam sollte im Bereich der Kunst mehr tun“, sagt der Unternehmer. „Man sieht aus den Kunstschaffenden kaum jemanden hervorragen.“ Sollte sich herausstellen, dass der Persius-Speicher nicht als Atelierhaus geeignet sei, würde man gern auch ein anderes Potsdamer Gebäude entwickeln, sagt Sauter. Seine Firma würde das Haus sanieren und die Betriebskosten zahlen. Dies sei kein Gewinngeschäft, so der Unternehmer, sondern ein reines Kultursponsoring, was außerdem zur städtebaulichen Entwicklung beitragen könne.S. Schicketanz

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