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Steineklopfen auf dem Mars: Für die Kids war es ein großes Erlebnis in die Weltraumanzüge der ESA zu schlüpfen und dann auf dem Mars, der eine Außenstelle im Stern-Center eröffnete, Steine zu klopfen

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Auf dem Flug zum Mars

Weltraumabenteuer und irdischer Einkauf bis 12. Mai im Stern-Center

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In den Weltraumanzug geschlüpft, den Helm aufgesetzt – auf dem Mars ist der Sauerstoff knapp und man muss Temperaturen zwischen 30 Grad Plus und 140 Grad Minus trotzen. Doch die kleinen Marsonauten zwischen vier und zehn Jahren sind im Stern-Center bei ihrer einstündigen Marsmission gut abgesichert. Sie werden seit gestern von erfahrenen Weltraumpiloten betreut, dürfen Steine klopfen, im Labor arbeiten und ausprobieren, wie man im Weltraum bei Schwerelosigkeit schläft. Das alles macht die Ausstellung „Mars Vision und Mission“, die bis 12. Mai im Stern-Center läuft, möglich.

Der Weltraumflug wird in Zelten simuliert, in die die Eltern von außen hineinsehen können, wenn sie nicht gerade dem Einkauf frönen. Für die Erwachsenen ist an Schautafeln, in Ausstellungsvitrinen und an interaktiven Countern ebenfalls viel Interessantes über den Roten Planeten zu entdecken. Eine 3-D-Simulation gestattet sogar einen Flug über die Marsoberfläche. Die alten Ägypter kannten den Mars bereits und nannten ihn nach ihrem Sonnengott den „Roten Horus“. Für die Chinesen war er der „Feuerstern“ und für Griechen und Römer der Kriegsgott Ares beziehungsweise Mars. Für uns heute bleibt trotz umfangreicher Erkundungen durch Raketenflüge zum Mars noch immer genug Geheimnisvolles übrig, denn der Rote Planet hatte einmal eine Atmosphäre und es gab auf ihm auch Wasser. Warum sich das geändert hat, gehört zu den noch ungelösten Rätseln.

Sind die Raumanzüge für die Kids den Original-Raumanzügen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) nachgebildet, so wird in den Vitrinen sogar Original-Technik gezeigt wie Aufnahmekamera oder Robots, die auf der Marsoberfläche das Terrain erkundeten.

Die Ausstellung wurde für die ECE-Einkaufscenter in Zusammenarbeit mit der ESA, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt von der Beier und Wellach Projekte und der id3d Berlin gestaltet und wird nun in 25 Städten gezeigt. Nach Leonberg ist das Stern-Center in Potsdam die zweite Station. Die Reise zum Mars wird quer durch Deutschland bis 2015 dauern. Für eine echte Reise zum Mars, das erzählte Markus Landgraf von der ESA auf PNN-Nachfrage, müsse man jedoch auf ein Zeitfenster warten, das sich nur alle 25 Jahre öffnet. Dann sind Mars und Erde in der günstigsten Position zueinander. Die nächste Möglichkeit, so Landgraf, ergebe sich 2018. Man wisse zwar schon „erstaunlich viel über den Mars“ meint der promovierte Mission Analyst, der in die Vorbereitung von Marsmissionen eingebunden ist, es gebe aber nur wenige Erkenntnisse darüber, ob jemals Leben dort existiert habe und ob es vielleicht sogar noch jetzt niedere Lebensformen gibt. Diesem Gebiet soll sich die exo-biologische Marsmission widmen, bei der eng mit Russland zusammengearbeitet werden soll. Schon jetzt laufen laut Landgraf Vorbereitungen in diese Richtung. Für einen bemannten Flug zum Mars sieht er vor 2032 keine Chance. Da eröffneten sich den kleinen Marsonauten, von denen sich gleich zur Eröffnung eine Gruppe Fünf- und Sechsjähriger aus der Kita Nuthewinkel eingefunden hatte, ganz andere Zeitfenster. Jede volle Stunde dürfen sie während der Öffnungszeiten des Stern-Centers starten.

Das didaktische Konzept „Mars for Kids“ wurde schon 2006 zusammen mit dem Landesmuseum für Technik und Arbeit entwickelt und von Beier und Wellach fortgeführt. Besonderen Wert lege man dabei auf Anschaulichkeit und darauf, Kinder bereits im Vorschulalter für die Raumfahrt zu interessieren, erklärte Geschäftsführer Peter Wellach bei der Ausstellungseröffnung.

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