Landeshauptstadt: Auf den Zahn gesetzt
Das RBB-Heimatjournal bei der Aufzeichnung für die Jahresendsendung im Zirkus Voyage
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Das RBB-Heimatjournal bei der Aufzeichnung für die Jahresendsendung im Zirkus Voyage Von Kay Grimmer Kirchsteigfeld. Der Blick spricht Bände. Fernsehmoderatorin Sabine Kühn ist sichtlich verunsichert, als Elefantenkuh Anja ihren riesigen Kopf hebt. Immerhin sitzt die zierliche Anchor-Frau des Heimatjournals vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) auf den Stoßzähnen der riesigen grauen Dame und schwebt gute zweieinhalb Meter über dem Manegeboden. Gestern war Ortstermin im Zirkus Voyage, der heute die Zelte im Kirchsteigfeld abbricht und in die Bundeshauptstadt zieht. Die Produktionsfirma „Filmbüro Potsdam“ wählte für die Aufzeichnung der letzten Sendung des Jahres einen Platz mitten in der Manege. „Für unsere Jahresendsendungen haben wir uns immer außergewöhnliche Drehorte gesucht.“, sagt Sabine Kühn. Doch zwischen den imposanten Hauern der größten Elefantenkuh Europas wird selbst der gestandenen Moderatorin mulmig zumute. Ganz im Gegensatz zur Elefantin Anja. Und auch die Zirkus-Pressesprecherin Bettina Richter ist sorglos. „Auf den Stoßzähnen sitzt man wie in Großmutters Schaukelstuhl.“ Und für Anja ist die kleine Sabine Kühn keine Schwierigkeit. Immerhin kann das Grautier mit den Elfenbeinhauern ein Gewicht bis zu einer Tonne heben. Schließlich, Sabine Kühn ist ja Profi genug, gelingt aber doch eine unverkrampfte Aufnahme für die Sendung am 27. Dezember. Als Belohnung gibt es reichlich Toastbrot. Für Anja! Sabine Kühn hingegen gönnt sich zur Beruhigung einen Kaffee. Auch beim Heimatjournal hat der RBB-Fusionsgedanke Einzug gehalten. War man in den letzten Jahren vor allem auf der Suche nach Geschichten in Brandenburg, wird heuer eine Berliner Tradition zum zentralen Thema der Sendung. Immerhin feiert Zirkusdirektor Alois Spengler mit seinem „Voyage“ zehnjähriges Jubiläum als Berliner Weihnachtszirkus. Seit einer Dekade spielt man während der Feiertage in der Hauptstadt und hat in den Jahren ein wahres Stammpublikum gewonnen, wie Bettina Richter bestätigt. Gerade zur Vorstellung am 24. Dezember kommen viele Familien immer wieder. Nachvollziehbar für sie als Frau und Mutter. „Ich würde das auch sofort machen. Mann und Kinder in den Zirkus schicken und zu Hause in Ruhe die Festvorbereitungen treffen.“ Da sie jedoch selbst im Zirkus arbeitet, wird die Außer-Haus-Verschickung der Familie nach der Vorstellung gemacht. „Unsere Männer und Kinder treffen sich dann im Foyer, während wir Frauen in den Wohnwagen die Bescherung vorbereiten“, beschreibt sie den Ablauf von Heiligabend. Anschließend wird – wie überall – in Familie gefeiert. Sabine Kühn hat sich derweil vom Stoßzahn-Ritt erholt und dürstet nach neuen Erlebnissen. Bei der Moderation mit den zwei neun Jahren alten Tigern Krishna und Gaitamo im Bild wird der Abenteuerlust dann doch ein Riegel vorgeschoben. Auch RBB-Promis dürfen nicht in den Raubtierkäfig. Die zwei Wildkatzen kümmert das Auftauchen der Kameras jedoch herzlich wenig. Und schließlich traut sich Sabine Kühn zumindest doch noch bis ans Gitter heran. Nicht ohne jedoch letztlich zu fragen: „Sind die Tiere eigentlich satt, wenn sie zur Aufführung in die Manege geschickt werden?“ Die Jahresendsendung des Heimatjournals im Zirkus Voyage wird am 27.12. um 19 Uhr im RBB Brandenburg ausgestrahlt.
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