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Treffpunkt für alle.

© Johanna Bergmann

Waldstadt: Zehn Jahre Haus der Begegnung: Barrierefrei für alle

Das Haus der Begegnung in der Waldstadt feiert zehntes Jubiläum mit einem Tag der offenen Tür.

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Egal ob man im Rollstuhl sitzt, eine Lernschwäche hat, blind ist, an Parkinson leidet oder keine Behinderung hat: Im Haus der Begegnung in Waldstadt sind alle willkommen. Als Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderung hat sich die soziale Institution in Potsdam fest etabliert. Am heutigen Donnerstag ab 11 Uhr feiert das Haus der Begegnung sein zehnjähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür mit Büfett, Lesungen, gemeinsamem Singen und Theater. „Jeder wird hier mit all seinen Besonderheiten respektiert“, sagt Leiterin Antja Tannert.

Seit 2001 ist sie mit dabei. Damit kam Tannert zu einem Zeitpunkt dazu, als sich das Haus der Begegnung in einer Krise befand: Der Trägerverein stand vor der Insolvenz, der damalige Standort in der Gutenbergstraße 100 konnte nicht länger wirtschaftlich betrieben werden. 1997 war das Haus der Begegnung vom 1991 gegründeten Träger-Verein zur Förderung der Integration von Menschen mit Behinderung eröffnet worden.

„Es waren fünf harte Jahre“, erinnert sich Tannert an die lange Suche nach einem neuen Träger und einem neuen Standort. Bis zum Umzug hatte die Stadt die Finanzierung der Einrichtung übernommen. Als Ausweichort wurde zunächst der Treffpunkt Freizeit diskutiert, doch schließlich fand sich mit dem ehemaligen Seniorenzentrum Am Teufelssee 30 eine neue Bleibe, die barrierefrei umgebaut wurde. Zudem konnte mit dem Paritätischen Sozial- und Beratungszentrum ein neuer Träger gefunden werden.

Doch es gab auch Diskussionen: Das Haus zog schließlich vom Zentrum mehr oder weniger an den Stadtrand. Würden die bisherigen Besucher mit und ohne Handicap diesen Weg auf sich nehmen? Das haben sie, kann Tannert heute bilanzieren: Manche der regelmäßigen Gäste kämen sogar aus Wilhelmshorst, Werder oder Belzig.

Seit dem Umzug 2006 laufe der Betrieb ohne Probleme, sagt die Leiterin: „Auch die Anwohner haben das Haus sehr gut angenommen.“ Das Haus der Begegnung ist Treffpunkt und Anlaufstelle für etliche Gruppen wie den Rollstuhlfahrerklub 81 e.V. oder die Deutsche Parkinsonvereinigung. In den letzten zehn Jahren habe sich vor allem im Bereich Selbsthilfe einiges verändert, sagt Tannert: „Man trifft sich heute vor allem, weil man gemeinsame Interessen wie Fotografie oder Musik hat, und nicht nur, weil man die gleiche Krankheit oder Behinderung hat.“ Dementsprechend finden im Haus der Begegnung neben Beratungen etliche Freizeitangebote wie Sport- oder Kampfkunst-Kurse oder Kunst-, Musik- und Literatur-AGs und Ausstellungen statt.

In naher Zukunft will Tannert eine langjährige Baustelle anpacken: Die Webseite des Hauses ist nicht barrierefrei, verfügt also nicht über die Möglichkeit, Schriftgrößen zu verändern, Texte vorlesen zu lassen oder Inhalte in Leichter Sprache abzurufen. Hier suche man noch nach einem technisch versierten Partner, erklärt Tannert. Erik Wenk

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