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Ein vertrautes Bild: Touristen im Park Sanssouci.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Berlins „schönere Schwester“: „Sunday Times“ aus London schwärmt von Potsdam

Eine Reiseempfehlung der reichweitenstarken Zeitung lobt Potsdam geradezu überschwänglich. Es ist das nächste Kompliment für die Stadt innerhalb weniger Tage.

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Das Urteil über Potsdam ist eindeutig: „The Berlin alternative that’s better value… and more beautiful – zu Deutsch: die preiswertere und schönere Alternative zu Berlin. So jedenfalls schwärmt die renommierte und reichweitenstarke „Sunday Times“ aus London in einem am Montag veröffentlichten Reiseartikel über die Landeshauptstadt und empfiehlt mindestens zwei Tage Aufenthalt.

Die Autorin Cathy Adams beschreibt Potsdam als „quainter, more beautiful little sister“ Berlins – die hübschere, urigere kleine Schwester. Potsdam sei nicht nur wegen seiner Schlösser und Gärten eine „beeindruckende Stadt“.

In ihrem Text zählt Adams die Argumente für ihren Befund auf: 17 Schlösser, ein „an Versailles erinnerndes“ Schloss Sanssouci oder das geschichtsträchtige Schloss Cecilienhof, das wegen Sanierungsarbeiten aber gerade geschlossen ist. Dazu die Menge an Parks („mehr als irgendwo sonst im Land“). Potsdam sei einfach „very walkable“ – hervorragend zu Fuß zu erkunden.

Während des Weihnachtsmarkts wird das Brandenburger Tor noch besonders angeleuchtet.

© Jana Haase / PNN

Besonders begeistert zeigt sich Adams von der Altstadt. So lobt sie das Brandenburger Tor („eine gepflegtere Version des Originals in Berlin“) und die Cafés und Geschäfte der Fußgängerzone. Das Holländische Viertel wird als Glücksfall gewürdigt – ein Stück Amsterdam mitten in Brandenburg.

Kulinarisch gibt es gleich mehrere Empfehlungen: der „Fliegende Holländer“ in der Benkertstraße zum Beispiel für typisch deutsche Gerichte wie Kohlroulade. Das recht neue „Café Central“ am Alten Markt wird mit dem Satz gefeiert, seine Schwarzwälder Kirschtorte sei „so groß, dass sie den Verkehr stoppen könnte“.

Für besondere kulinarische Anlässe verweist Adams aufs „Kochzimmer“ am Neuen Markt, wo Macron und Scholz schon diniert haben – eine Anekdote, die in Reiseführern offenbar nicht fehlen darf.

Das „Kochzimmer“ in der Ratswaage am Neuen Markt Potsdam.

© Promo/promo

Entstanden ist so eine Auflistung der schönsten Sehenswürdigkeiten – den von Sparzwängen arg gebeutelten Mitarbeitern des kommunalen Stadtmarketings dürfte die Lektüre gefallen. Die Autorin empfiehlt einen Spaziergang zur Glienicker Brücke, ein Bier in der Meierei am Jungfernsee, den Blick vom Pfingstberg – und natürlich eine Bootstour über die Havel. Potsdam sei, so der Tenor, ein perfektes Wochenendziel, ein idealer Abstecher von Berlin aus.

Potsdam auch bundesweit auf Spitzenplatz

Es ist das zweite Mal innerhalb weniger Tage, dass überregional sehr positiv über Potsdam berichtet wird. Erst vergangene Woche hatte ein bundesweites Städteranking im Auftrag der Wirtschaftswoche und des Portals ImmoScout24 die Stadt auf Platz 1 im neu eingeführten Infrastrukturindex gesehen.

In der zugehörigen Rezension der Wirtschaftswoche heißt es denn auch, Potsdam habe sich „zu einem führenden deutschen Standort für Zukunftstechnologien und digitale Dienstleistungen entwickelt“. Besonders hervorgehoben werden die vielen Hochschulen und Forschungseinrichtungen.

Auf dem Brauhausberg soll ein neuer Uni-Campus entstehen.

© Ottmar Winter / PNN/Ottmar Winter

Zentral für dieses Bild ist der Wissenschaftspark in Golm, den die Wirtschaftswoche als „Brutkasten für Innovationen“ würdigt. Gelobt wird aber auch das Engagement von Mäzen Hasso Plattner und sein geplanter Uni-Campus auf dem Brauhausberg. Die Dynamik in Potsdam sei so groß, dass die Stadt im bundesweiten Dynamikranking um 22 Plätze nach oben schoss – und damit die bestplatzierte ostdeutsche Stadt ist.

Allerdings liegt hier das benachbarte Berlin in dem Bereich vorn, auf Platz 4. Dagegen kommt Potsdam bei der Wirtschaftskraft auf Rang 19, Berlin erreicht nur Platz 33, bei der Infrastruktur sogar nur 36.

Für Potsdams neue Oberbürgermeisterin Noosha Aubel sind solche Nachrichten angesichts leerer Kassen und eines drohenden Preissprungs bei den Wassergebühren hochwillkommen.

In einer Mitteilung des Rathauses erklärt die parteilose Politikerin: „Viele Potsdamerinnen und Potsdamer werden die Ergebnisse des Rankings nachfühlen können. Unsere Stadt ist absolut lebens- und liebenswert.“ Das Ranking bestätige aber auch, welche Herausforderungen bestehen: steigende Immobilien- und Mietpreise, zu wenig Wohnungsneubau. Daran werde man arbeiten, verspricht Aubel.

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