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Studierendentreffen im Audimax: Gestern berieten die Streikenden über das weitere Vorgehen. 2010 sollen die Proteste für bessere Bildung weitergehen.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Bescherung im Audimax: Hörsaal bleibt auch über die Feiertage besetzt

Der Protest geht weiter, so die zentrale Botschaft der Studierenden am Ende des bundesweiten Vernetzungstreffens vom 18. bis zum 20.

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Der Protest geht weiter, so die zentrale Botschaft der Studierenden am Ende des bundesweiten Vernetzungstreffens vom 18. bis zum 20. Dezember an der Universität Potsdam. Zu der Versammlung, die im Audimax stattfand, waren rund 42 Hochschulvertreter aus ganz Deutschland, der Schweiz, Österreich und Frankreich gekommen. Darin berieten die Studenten über das weitere Vorgehen. Demnach sind für 2010 viele Aktionen geplant, darunter zentrale Großveranstaltungen. Hier wollen sie ihre Forderungen, die weit über den Bologna-Prozess hinausgehen, erneut formulieren.

Die Fortsetzung der Hörsaalbesetzung ist auch über Weihnachten und Neujahr vorgesehen. Zwar habe die Hochschulleitung darauf verwiesen, dass es an den Feiertagen zu Einschränkungen im Heizungsbetrieb und bei der Warmwasserversorgung kommen soll, „dass wird uns aber auf keinen Fall davon abhalten, hier zu bleiben“, sagt Claudia Fortunato. Die Lehramtsstudentin schaut optimistisch in das neue Jahr: „Bisher haben wir mit unserem Protest viel erreichen können. Die Überprüfung des Bologna-Prozesses, die die Linksfraktion im brandenburgischen Landtag am vergangenen Mittwoch beschlossen hat, ist dabei der wohl größte Erfolg.“

Auch dass die bildungspolitische Debatte mehr und mehr in das öffentliche Bewusstsein getragen wurde, führt Fortunato auf den Protest zurück.

Genau um diese Öffentlichkeit geht es auch Max Grasnicz, der sich für eine grundlegende Debatte über den Bildungsbegriff ausspricht. „Wir müssen darüber reden, welchen Stellenwert Bildung in unserer Gesellschaft in Zukunft einnehmen soll. Der Dialog darf sich nicht allein auf die Studierenden beschränken, sondern muss alle mit einbeziehen, die an Bildung teilhaben.“ Der 23-jährige Potsdamer ist seit Beginn der Audimax-Besetzung am 4. November dabei. Seither hat sich viel getan: „Wir sind zu einer Bewegung geworden, die etwas bewegt hat“, sagt Grasnicz. Auch er will Weihnachten hier verbringen und sich für bessere Studienbedingungen einsetzen. „Schlechte Bildung ist ein gesamtgesellschaftliches Problem. Das sollten wir erkennen und daran arbeiten“, sagt er. Anja Priewe

Anja PrieweD

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