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Euphorisch. Das Programmteam im Studio von BHeins um Andreas Müller (r.), Radiochef Hartmut Behrenwald und Volontärin Karolina Kolodziey (v.r.) ist in bester Stimmung.

© Andreas Klaer

Radio in Potsdam: BHeins darf nun sechs Millionen Hörer beschallen

Zuschlag für Digitalfrequenz: Der Potsdamer Lokalsender schafft nach schweren Corona-Zeiten den Sprung ins Digitalradio mit größerer Reichweite.

Potsdam - Früher nur in Potsdam zu hören, jetzt in ganz Berlin und Brandenburg: Der Lokalsender Radio BHeins (früher Babelsberg Hitradio) sendet seit Dienstag auch über DAB+, den digitalen Nachfolger von UKW. Damit erreicht er eine ungleich größere Zahl an Hörer:innen: Waren es zuvor etwa 500 000, können nun potentiell sechs Millionen Menschen BHeins über DAB+ (Digital Audio Broadcasting) hören. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg hatte auf dem Kanal 12D zwei neue Frequenzen ausgeschrieben: „Unter 18 Bewerbern konnten wir uns mit einem schlüssigen und überzeugenden Konzept durchsetzen“, sagt Hartmut Behrenwald.

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Der BHeins-Chef ist stolz: Immerhin ist der Radiomarkt Berlin-Brandenburg umkämpft, über 70 Sender buhlen in der Region um die Aufmerksamkeit der Hörer:innen. Das UKW-Signal des Potsdamer Lokalradios reichte bislang nur bis Brandenburg an der Havel, jetzt strahlt es sogar bis nach Dresden: „Gleich am ersten Tag hat mich jemand angerufen und gesagt: ‚Ich steh hier vor der Frauenkirche und kann euch hören!‘“, sagt Behrenwald. Mit dem Sprung auf DAB+ ergeben sich inhaltlich und wirtschaftlich neue Möglichkeiten für BHeins: „Wir werden uns mehr für Themen öffnen, die auch Berlin und Brandenburg betreffen“, sagt Behrenwald. „Und wir erhoffen uns natürlich neue Werbepartner.“

Durch Corona schrumpfte das Team von sieben auf zwei

Für die Hörer:innen von BHeins ändert sich nichts: Der Sender kann digital wie auch über UKW empfangen werden. Anders als bei UKW gibt es digital aber kein Rauschen und keine Schwankungen bei der Klangqualität. Noch ist es zu früh zu sagen, wie viele Hörer:innen BHeins dank DAB+ aktuell hat, aber im Internet wird der Sender täglich im Schnitt von 10 000 Menschen gehört.

2007 war BHeins als Internetradio von Behrenwald ins Leben gerufen worden, 2015 ergatterte es den Zuschlag für eine UKW-Frequenz und zog in das ehemalige Studio von Radio Teddy auf dem Gelände des Filmparks ein. In Folge wuchs das Team auf sieben Mitarbeiter:innen an, 2018 folgte der Umzug in das jetzige Studio in Drewitz. Doch die Entwicklung ging nicht ganz so kontinuierlich aufwärts, wie es auf den ersten Blick scheint: Corona brachte auch BHeins 2020 fast an den Rand der Existenz. „Wir hatten bis zu 80 Prozent Umsatzeinbußen“, sagt Behrenwald. „Wir haben ein halbes Jahr lang nur noch zu zweit weitergemacht und haben gebetet, dass keiner von uns beiden krank wird.“ Vor allem Werbekunden waren weggebrochen, aber auch die beliebten BHeins-Partys im Club Pirschheide waren nicht mehr möglich.

Musik für die Generation 40+

Heute hat sich der Sender erholt und beschäftigt derzeit vier feste Mitarbeiter:innen. Inhaltlich steht Musik im Vordergrund des Programms: Zielgruppe ist die Generation 40+, gespielt werden vor allem Songs der 80er und 90er Jahre. Zweimal täglich läuft die Sendung „Music History“, bei der einzelne Künstler:innen vorgestellt werden. „Mit diesem Konzept haben wir uns eine ganz gute Nische erarbeitet“, sagt Behrenwald. Er legt Wert darauf, nicht nur die bekannten A-Seiten von Musiker:innen aufzulegen: „Natürlich spielen wir auch die Eurythmics oder Tina Turner, aber eben nicht ‚Sweet Dreams‘ und ‚The Best‘ – die haben wir gar nicht im Programm.“ Rund 2500 Titel befinden sich bei BHeins in der Rotation. Bei der Konkurrenz sind es laut Behrenwald etwa nur 500.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Sport: BHeins pflegt eine langjährige Kooperation mit Turbine Potsdam, der Verein ist mit der Sendung „Turbine zum Anfassen“ regelmäßig im Programm. Das ist kein Zufall. Behrenwald ist Stadionsprecher von Turbine.

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