Landeshauptstadt: Brandenburg macht den Zuckertest

Zwei Millionen Menschen in Deutschland leiden an Diabetes ohne es zu wissen. Die Folge sind Nerven- oder Durchblutungsschäden, besonders in den Füßen. Unter dem Motto „Mach’ den Zuckertest“ veranstaltet der Apothekerverband Brandenburg vom 14. bis 21. November 2006 eine Aktionswoche zu Diabetes. Anlass ist der Welt-Diabetestag am 14. November. Schirmherrin ist Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt.

„Wir wollen dazu beitragen, dass Menschen mit Diabetes frühzeitig behandelt werden. Das nutzt den Betroffenen und senkt auch die Gesundheitsausgaben der Krankenkassen“, sagt Inken Zander, Sprecherin der Apotheker in Potsdam. „30 000 diabetesbedingte Amputationen pro Jahr in Deutschland – das sind viel zu viele!“ In mehr als 260 der insgesamt 550 Apotheken im Land Brandenburg kann man sich während der Aktionswoche gegen eine geringe Schutzgebühr den Blutzucker messen lassen. Bei einer Präventionswoche im letzten Jahr wurden 141 Menschen in Brandenburg von den Apothekern mit dem dringenden Verdacht auf Diabetes an einen Arzt verwiesen. Sie hatten Glück, denn bleibt die Krankheit unerkannt, heilen Wunden schlecht, kleinere Wunden können sich vergrößern – im schlimmsten Fall ist eine Amputation nötig. Bei einem Viertel der Bundesbürger besteht ein erhöhtes Risiko auf Diabetes. Mögliche Ursachen: Übergewicht oder Bluthochdruck. „Deshalb bieten wir nicht nur den Blutzuckertest an, sondern prüfen auf Wunsch auch den Blutdruck und den Body-Mass-Index“, sagt Inken Zander. Außerdem halten die Apotheker in Brandenburg kostenlose Informationsmaterialien zum Thema Diabetes bereit, und zwar auch in englischer, russischer und türkischer Sprache. „Unsere Aufgabe ist es, die Bevölkerung über einen gesünderen Lebensstil zu informieren und mitzuhelfen, dass sich Risikopatienten in ärztliche Behandlung begeben. Denn je früher eine Erkrankung erkannt ist, desto weniger Folgeprobleme erleiden die Betroffenen“, so Inken Zander. PNN