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Landeshauptstadt: Brüssel, Waldstadt, Burgund

Europaurkunden für drei Potsdamerinnen

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Europa – das ist etwas schwer Greifbares. Es ist scheinbar überall und nirgends. Auch die Redner anlässlich der Verleihung der Europaurkunden an neun Bürger, darunter drei Potsdamerinnen, betonten am gestrigen Monatg allesamt die Bedeutung eines „integrierten Europas“, so auch Helmut Scholz, Brandenburger EU-Abgeordneter. Einfach zu vermitteln sei das Thema manchmal nicht – um so wichtiger sei die Rolle engagierter Bürger als Vermittler, so der gemeinsame Nenner der Laudatoren. „Wir brauchen gut informierte Bürger, die begreifen, dass Europa nicht nur weit weg in Brüssel ist, sondern auch hier“, sagte Marie-Thérèse Duffy-Häusler, stellvertretende Leiterin der Berliner EU-Vertretung.

Gut informiert und engagiert sind die vom Ministerium für Europaangelegenheiten Ausgezeichneten. Sie kommen aus ganz Brandenburg, in diesem Jahr sind außerdem die Bürgermeister der polnischen Grenzstädte Gubin und Stettin sowie eine Frau aus Litauen darunter.

Aus Potsdam kommt die Lehrerin Petra Friedel. An der Waldstadt-Grundschule unterrichtet sie Englisch und organisiert zusätzlich zu ihrem Unterrichtspensum ein Lehrer-Weiterbildungsprogramm, das EU-geförderte Comeniusprojekt. Mehrmals im Jahr reisen die Lehrer zu Arbeitstreffen in Partnerschulen in ganz Europa, ein sehr bereichernder und motivierender Austausch, sagt Friedel.

Am Oberstufenzentrum Johanna Just werden Lehrlinge in Gastronomie-Berufen ausgebildet. Französisch-Lehrerin Dorothea Wollenberg organisiert dort den Azubi-Austausch zwischen Frankreich und Deutschland. Neben ihrer Arbeit kümmert sie sich um das Projekt „Europäische Schule der Tafelkultur“, ein Austausch von Jungfacharbeitern zwischen Potsdam und Château-Chinon im Burgund. „Für ausgelernte Facharbeiter gibt es kaum Möglichkeiten des Austauschs“, sagt sie, solche Projekte sind Brückenschläge innerhalb Europas und zwischen Schule und Wirtschaft.

Politologin Ines Friedrich leitet das Europe Direkt Informationszentrum Potsdam. Bei Veranstaltungen mit EU-Politikern soll Europapolitik lebendig und bürgernah vermittelt werden. Ganz praktisch organisiert sie jedes Jahr den Europa-Kinder-Malwettbewerb.

Auch Brandenburgs Minister für Wirtschaft und Europaangelegenheiten, Ralf Christoffers, machte in seiner Rede einen praktischen Vorschlag: Ab 2014 solle eine Vorfinanzierung für kleinere Projekte in grenzüberschreitenden Kooperationen wieder möglich sein. Steffi Pyanoe

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