George Clooney geht: Bye Bye, Babelsberg
Seit März sorgte Hollywood-Star George Clooney mit „The Monuments Men“ für Schlagzeilen, Tausende hatten in Babelsberg für eine Komparsenrolle Schlange gestanden. Jetzt ist der Dreh beendet
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Mit den Sommerferien geht auch Hollywood-Star George Clooney in die Sommerpause: Sein Beutekunst-Drama „The Monuments Men“ ist im Kasten. „Die Hauptdreharbeiten mit dem Regisseur sind beendet“, bestätigte Studiosprecher Eike Wolf am Montag den PNN. Clooney ist demnach bereits abgereist. In den kommenden Tagen fänden noch Aufnahmen vor Bluescreen für Spezialeffekte statt, zudem sind die Studio-Handwerker mit dem Abbau der Kulissen beschäftigt.
In dem Traditionsfilmstudio dürften nun nach mehreren Monaten Hochbetrieb wieder ruhigere Zeiten anbrechen: „The Monuments Men“ war eine von drei großen internationalen Produktionen in diesem Jahr, die auf weite Strecken parallel entstanden. Neben Clooney hatte auch Wes Anderson („Moonrise Kingdom“) mit dem Studio seinen Film „The Grand Budapest Hotel“ produziert – gedreht wurde hauptsächlich im sächsischen Görlitz –, der Brite Brian Percival wiederum hatte für die Bestsellerverfilmung „The Book Thief“ – Die Bücherdiebin – unter anderem Oscar-Preisträger Geoffrey Rush („The Kings Speech“) nach Babelsberg geholt.
In die Sommerpause können sich die Babelsberger aber noch nicht verabschieden: Denn demnächst wird der deutsch-türkische Regisseur Fatih Akin („Gegen die Wand“) hier Szenen für seinen Film „The Cut“ – Der Schnitt – drehen, wie Studiosprecher Eike Wolf sagte. Akin war für den Film unter anderem bereits in Jordanien, New York und auf Kuba unterwegs. Im Vergleich zum Clooney-Projekt handelt es sich für Studio Babelsberg um einen kleinen Auftrag. Akin werde einige Drehtage hier arbeiten: „Wir freuen uns aber besonders über jeden deutschen Regisseur“, betonte Wolf. Mit „The Cut“ will Akin seine „Liebe, Tod und Teufel“-Trilogie abschließen. Die Hauptrolle spielt Medienberichten zufolge der französische Schauspieler Tahar Rahim, der für seine Rolle im Drama „Ein Prophet“ 2009 mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. Das Szenenbild verantwortet der Pole Allan Starski: Er hatte im Studio Babelsberg bereits für das mehrfach Oscar-gekrönte Holocaust-Drama „Der Pianist“ von Roman Polanski gearbeitet.
Ob auch Clooneys „Monuments Men“ Oscar-Kandidaten sind, darüber kann das deutsche Kinopublikum ab dem 2. Januar 2014 spekulieren: Dann nämlich ist Filmstart – wenige Tage nach dem geplanten US-Start am 18. Dezember. Hollywoodstar und Oscar-Preisträger Clooney bringt mit dem Film das gleichnamige Buch von Robert M. Edsel und Bret Witter auf die Leinwand.
Erzählt wird eine wahre Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg: Eine Sondereinheit der Alliierten, darunter Museumsleiter und Kunsthistoriker, wird von dem US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt mit dem Auftrag nach Hitler-Deutschland geschickt, die größten Meisterwerke der Kunst aus den Händen der Nationalsozialisten zu retten. Zur Starbesetzung gehören neben Clooney selbst auch Matt Damon, Cate Blanchett, Jean Dujardin und Bill Murray. Für eine Komparsenrolle neben den großen Stars hatten im Januar tausende Filmfans beim Studio Babelsberg Schlange gestanden.
Die Babelsberger Kulissenbauer bauten für den Clooney-Streifen unter anderem Teile von Schloss Neuschwanstein in den Hallen auf dem neuen Filmgelände an der Wetzlarer Straße nach, wie Studiosprecher Wolf sagte. Auch beinahe alle Szenen, die im fertigen Film in Österreich spielen, entstanden demnach an diversen kleineren Sets auf dem Studiogelände. Gedreht wurde aber auch an zahlreichen Außenmotiven – zuletzt unter anderem auf dem Krampnitzer Kasernengelände, wo ein Zeltlager entstand, und in Rüdersdorf bei Berlin, wo Kriegsszenen gedreht wurden. Zuvor war Clooney mit seinem Team unter anderen auch in Goslar im Harz, am Grabowsee bei Oranienburg, im Dom von Halberstadt in Sachsen-Anhalt sowie im britischen East Sussex mit seinem Team unterwegs.
Mehrere Drehtage gab es auch in Berlin, wo der Hollywoodstar zur Freude von schaulustigen Touristen unter anderem am Zeughaus in der Straße Unter den Linden vor und hinter der Kamera stand. Über den Dächern von Berlin feierte das Filmteam am vergangenen Freitag auch den Abschluss des Projektes: Am Abend des längsten Tages des Jahres traf man sich auf dem Dach des Clubs Weekend in Berlin Mitte.
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