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Homepage: Dem Wettbewerb stellen Potsdam sieht Berliner NC-Lockerung gelassen

Die Zulassungsbeschränkungen Numerus clausus (NC) an den Berliner Universitäten sollen zunehmend gelockert werden. Die TU Berlin will verstärkt zulassungsfreie Fächer im Bachelor anbieten, auch die FU will Fächer öffnen.

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Die Zulassungsbeschränkungen Numerus clausus (NC) an den Berliner Universitäten sollen zunehmend gelockert werden. Die TU Berlin will verstärkt zulassungsfreie Fächer im Bachelor anbieten, auch die FU will Fächer öffnen. Hintergrund ist unter anderem die Landesfinanzierung, die den Unis entgeht, wenn sie die Kapazität nicht voll auslasten. Für Brandenburg stellt sich die Frage, was die Lockerung vor allem auch für die Potsdamer Uni bedeuten würde. Viele der hiesigen Studierenden kommen aus Berlin, zum Teil auch, weil sie dort keinen Studienplatz bekommen haben.

Das brandenburgische Wissenschaftsministerium wollte die Absicht der Berliner Unis vor einem Beschluss des Berliner Senats nicht kommentieren. Auch in Brandenburg laufen derzeit Gespräche über Zulassungbeschränkungen zwischen dem Ministerium und den Hochschulen. In der Mark gibt es bislang weniger zulassungsbeschränkte Fächer als in Berlin, daher dürfte eine Öffnung dort zumindest zu einer Annäherung der Niveaus frei zugänglicher Fächer führen. Dass viele Potsdamer Studierende aus Berlin kommen, hängt allerdings nicht nur mit den dortigen Beschränkungen zusammen, mittlerweile wählen Studierende wegen spezifischer Fächerkombinationen und Angebote auch bewusst einen Brandenburger Studienplatz. Potsdam wiederum ist für viele Studierende aus dem Südwesten Berlins allein schon wegen des kurzen Wegs attraktiv.

Die Hochschulleitung der Universität Potsdam sieht einer Öffnung von Studiengängen in Berlin eher gelassen entgegen. So würden für die Bewerbung um einen Studienplatz neben Zulassungsbeschränkungen eben auch die Attraktivität des Standortes, die Art des Studienangebots sowie Kombinationsmöglichkeiten eine große Rolle spielen. Mit einem Einbruch in den Bewerberzahlen bei zulassungsbeschränkten Studiengängen rechne die Uni-Leitung derzeit nicht. „Wenn vergleichbare Studienangebote an mehreren Hochschulen zulassungsfrei sind, dann hat der Bewerber die Chance, die für ihn beste Option zu wählen. Hier stellt sich die Universität Potsdam gerne dem Wettbewerb“, sagte eine Uni-Sprecherin den PNN. Auswirkungen wären allerdings nicht ausgeschlossen, wenn vergleichbare Studienangebote an einer Hochschule zulassungsbeschränkt und an einer anderen zulassungsfrei wären. Hier müsse man die konkreten Entscheidungen in Berlin abwarten.

Auch die Potsdamer Uni hat nach Auswertung der Aufnahmeverfahren der vergangen Semester dem Wissenschaftsministerium vorgeschlagen, eine Reihe von Studiengängen nicht mehr zu beschränken. „Oberstes Ziel muss allerdings die Sicherung der Studienqualität sein“, so die Uni-Leitung. Die Uni Potsdam erhalte bereits jetzt pro Studienplatz vom Land weniger als die meisten anderen deutschen Universitäten. „Bei nominal gleichbleibenden Zuwendungen wäre ein weiterer Anstieg der Studierendenzahlen an der Universität Potsdam unter Qualitätsaspekten nicht zu verantworten.“ Vielmehr rechne die Uni mit einem leichten Rückgang der Kapazität, wenn die Landesregierung die anhaltende strukturelle Unterfinanzierung der brandenburgischen Universitäten fortsetze. Jan Kixmüller

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