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Landeshauptstadt: den Fußball Potsdam feiert

Nur noch wenige Tage, dann beginnt in Brasilien die Fußball-Weltmeisterschaft. Nicht nur die Gastronomen profitieren von dem Ereignis, auch die Potsdamer Händler erwarten Extra-Umsatz

Von Katharina Wiechers

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Potsdam bereitet sich auf die in wenigen Tagen beginnende Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien vor. Die Händler bestücken ihre Regale mit Fanartikeln, die Gastronomen beantragen Sondergenehmigungen wegen der Zeitverschiebung und bereiten ihre Public-Viewing-Abende vor. Wer profitiert von der WM? Welche Regeln gelten? Und was können die Potsdamer während der kommenden Wochen erleben? Ein Überblick.

Fußball in der Lieblingskneipe

Zu denen, die am meisten von Fußball-Großereignissen wie der Weltmeisterschaft profitieren, gehören zweifelsohne die Gastronomen. Spätestens seit der WM 2006 in Deutschland ist das gemeinsame Fußballschauen hierzulande zur Tradition geworden. Weil dazu für die meisten auch etwas zu essen und das eine oder andere Bier gehört, freuen sich die Kneipen- und Restaurantbesitzer über zahlreiche Gäste – vor allem bei Deutschland-Spielen und gutem Wetter. Viele von ihnen stellen während der WM einen oder mehrere Fernseher auf oder projizieren die Spiele auf Leinwände (siehe Kasten zum Public Viewing). Wegen der Zeitverschiebung beginnen viele Spiele aber erst am späten Abend oder nachts, weshalb die Bundesregierung extra für die WM-Zeit die Sperrstundenregelung gelockert hat. Ob auch nach 22 Uhr im Freien ferngesehen und gejubelt werden darf, ist nun den Kommunen überlassen. In Potsdam müssen die Gastronomen eine Sondergenehmigung beantragen, wie Stadtsprecher Jan Brunzlow den PNN sagte. Bislang hätten 20 Kneipen oder Restaurants davon Gebrauch gemacht. Diese dürfen nun alle Spiele zeigen, die bis einschließlich 22 Uhr beginnen – also auch solche, die bis kurz vor Mitternacht dauern. Eine Auflage ist allerdings, dass keine „Lärminstrumente“ wie Vuvuzelas oder Trommeln benutzt werden. Sowohl das Ordnungsamt als auch die Polizei bekommen zum WM-Start Listen ausgehändigt, auf denen die Lokale mit einer solchen Sondergenehmigung stehen, wie Brunzlow erklärte. Gebe es Beschwerden etwa von Nachbarn, werde bei diesen Kneipen nicht eingegriffen. Für all jene Lokale, die keine Sondergenehmigung beantragt haben, gilt die übliche Sperrstunde – auch wenn nur ein Fernseher im Gastgarten steht.

Fähnchen und ein neuer Fernseher

Auch für die Händler ist die WM eine gute Zeit, um Umsatz zu machen. „Das gilt natürlich vor allem für die, die Fanartikel anbieten“, sagt Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg. Dazu gehört zum Beispiel der Hellweg-Baumarkt in Babelsberg. „Besonders hoch im Kurs sind dieses Jahr Deutschland-Brillen“, sagt der stellvertretende Marktleiter, Pino Wicknig. Aber auch Fähnchen, Schals oder Tattoos sind im Angebot, genauso wie alles rund ums Grillen. „Außer Fleisch“, räumt Wicknig ein. Das gibt es dafür bei den Supermärkten und Discountern zuhauf, genauso wie Würste, Saucen und Bier – dort hofft man offenbar mehr auf private Fußball-Runden in den heimischen Gärten. Bereits vor der WM machen die Eletronikmärkte ihr Geschäft, wie Busch-Petersen sagt: „Jetzt ist natürlich die Gelegenheit für den Kauf eines neuen Fernsehers oder Beamers.“

Sonderregeln für die Schulen

Weil einige Spiele aufgrund der Zeitverschiebung sehr spät beginnen, dürfen die Brandenburger Schulen theoretisch einen späteren Schulbeginn festlegen. Theoretisch. Denn in der Praxis ist das oft recht kompliziert, wie der Sprecher des Bildungsministeriums, Stephan Breiding, sagt. Denn zum einen darf kein Unterricht ausfallen – er müsste also zu anderer Zeit nachgeholt werden. Und Zweiten muss die Schulkonferenz darüber beraten und abstimmen. Allerdings gibt es nur wenige wirklich spannende Spiele, die erst spätabends beginnen. Außerdem findet das Viertelfinale hauptsächlich am Wochenende statt und mit dem Halbfinale beginnen in Brandenburg die Ferien.

Extras zur WM 

Zwar kein Public Viewing, aber trotzdem volles Fußball-Programm wird etwa in den Bahnhofspassagen geboten. An den Spieltagen der deutschen Nationalmannschaft wird Fan-Schminken in den Farben der Lieblingsmannschaft geboten, am 13. und 14. Juni wird außerdem Torwand-Schießen mit einem Deutschland-WM-Shirt als Hauptgewinn angeboten. Auch das Mitmachmuseum Extavium widmet sich dem Thema Fußball – und zwar mit einem speziellen Experimentierkurs.

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