Landeshauptstadt: Der Stargast aus dem Koffer
Oscarglanz beim Filmpreis-Brunch der Babelsberger
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Berlin/Babelsberg – Der Stargast reiste im Rollkoffer an. Unauffällig zog Regisseur Stefan Ruzowitzky das schwarze Gefährt im „Café am Neuen See“ in Berlin-Tiergarten hinter sich her, parkte es hinter einer Stellwand und kramte ein wenig darin herum – um dann ihn zu präsentieren: Den goldenen Oscar, mit dem Ruzowitzkys in Babelsberg gedrehtes KZ-Drama „Die Fälscher“ im Februar in Hollywood als „bester ausländischer Film“ ausgezeichnet wurde. Die zahlreichen Gäste des Filmpreis-Brunches, zu dem Studio Babelsberg am Samstagvormittag geladen hatte, warnte Ruzowitzky jedoch davor, die muskulöse Statuette mit der laufenden Nummer 3406 zu berühren: „Wer einen fremden Oscar anfasst, gewinnt selbst keinen mehr!“
Im Gegensatz zu seiner Heimat Österreich, in der die Oscar-Hysterie noch immer anhalte und man ihn auf der Straße erkenne, konnte Ruzowitzky beim Babelsberg-Brunch ganz ungestört feiern – und sich von der langen Filmpreis-Nacht erholen. Der Regisseur ist derzeit ein äußerst gefragter Gesprächspartner, bei ihm stapeln sich die Drehbücher: „Zu lesen habe ich genug.“ Auch Angebote aus Hollywood seien darunter. Ob er tatsächlich als nächstes einen Hollywood-Film dreht, habe er noch nicht entschieden, so Ruzowitzky. „Jetzt, wo man solche Möglichkeiten hat, möchte man natürlich das Richtige nehmen“, sagte er.
Das Richtige gefunden hatte Studio Babelsberg offenbar mit dem Ort des mittlerweile traditionellen Brunches am Vormittag nach der Verleihung des Deutschen Filmpreises. Erstmals wurde nicht in Babelsberg, sondern in Berlin gefrühstückt, und die Resonanz gab der Entscheidung recht: Zum Brunch gekommen waren die Schauspieler Jaecki Schwarz, Götz Otto, Claus Theo Gärtner, Vadim Glowna, Kai Wiesinger, David Bennett, Hajo von Stetten, Gerit Kling, Karin Ugowksi, Monika Hansen und Otto Sander, Simon Verhoeven, Hans Uwe Bauer („Das Leben der Anderen“), Christian Steyer und sein Bruder Martin, gerade mit der „Lola“ für den besten Ton ausgezeichnet, sowie die Kostümbild-„Lola“-Gewinnerin Sabine Greunig aus Potsdam, der Kamera-Gewinner Benedict Neuenfels und seine Kollegen Andreas Höfer aus Stahnsdorf, Hagen Bogdanski und Jürgen Jürgens. Aus Babelsberg nach Berlin fuhren Regisseur Volker Schlöndorff und die X-Filme-Chefs Stefan Arndt und Manuela Stehr, ebenso in Gespräche vertieft waren am sonnigen Café-Vormittag Brandenburgs Finanzminister Rainer Speer, der Medienbeauftragte des Landes Erhard Thomas, sein Potsdamer Kollege Gerhard Bergfried, der Vorsitzende der Medieninitiative Babelsberg e.V. Ulrich Kling sowie TV-Moderator Ulrich Meyer und seine Frau, Filmproduzentin Georgia Tornow.
Erst am Nachmittag lichteten sich die Reihen an den Café-Tischen langsam – und wer sich verabschiedete, tat dies mit dem Hinweis auf baldiges Wiedersehen: Viele Gäste des Brunchs werden heute Abend am Potsdamer Platz zur Premiere des in Babelsberg gedrehten Familienfilms „Speed Racer“ erwartet. Darunter auch Schauspieler Ralph Herforth – einer von 53 deutschen Darstellern, die in „Speed Racer“ mitwirkten. Zu ihnen gehören Benno Fürmann, Moritz Bleibtreu, Cosma Shiva Hagen, Jana Pallaske und die Pop-Band „No Angels“. Herforth spielt einen Rennfahrer namens „Canonball Taylor“ – das knappe Dutzend Drehtage dafür habe bei ihm Eindruck hinterlassen: „Ich habe noch nie so viel Geld bei einer Produktion gesehen.“ Im Kino startet „Speed Racer“ am 8. Mai. SCH
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