Landeshauptstadt: Diana und Dagmar
Filmpremiere beim Frauentagskonzert mit 550 Gästen im Nikolaisaal
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„Wann ist ein Mann ein Mann?“, fragte Herbert Grönemeyer 1984 in seinem Hit „Männer“ – ohne eine Antwort parat zu haben. Über die Frage, was eine Frau ausmache, konnte das Publikum im Nikolaisaal am Samstagabend nachdenken. „Lebendig, weiblich, Brandenburg“ hieß der Film von Katharina Riedel, der dort vor den etwa 550 Gästen der traditionellen Frauentagsfeier Premiere feierte.
13 Frauen hat die Regisseurin darin zu Wort kommen lassen: Von der resoluten 18-jährigen Supermarktverkäuferin Tanja über die 35-jährige Sekretärin Katya, die Yogalehrerin geworden ist und vom späteren Leben in einem Yoga-Zentrum träumt, oder die 38-jährige Putzfrau Diana, die sich mit dem Leben jenseits ihrer Jugendträume arrangiert hat, bis hin zur 47-jährigen Dagmar, die beim Kochen einer Kürbissuppe Einblicke in ihren Arbeitsalltag als Brandenburgische Sozialministerin gab. Viel länger als die knappe Stunde Filmdauer hätte man zuschauen wollen, was Frauen in Brandenburg heute zu sagen haben.
Sabina Scheuerer, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, erinnerte gleichzeitig daran, dass Gleichberechtigung der Geschlechter im Jahr 2008 eine immer noch unerfüllte Forderung ist. „Das müssen wir ändern, wir müssen uns einbringen“, appellierte sie an die Frauen im Saal. Karin Weiss, die Integrationsbeauftragte des Landes, plädierte dafür, beim Umgang mit Frauen anderer Kulturen Differenzen zuzulassen: Es gehe darum, „gleichberechtigt in der Unterschiedlichkeit die Gemeinsamkeiten zu suchen“, sagte Weiss.
Bereits am Vormittag hatte das Autonome Frauenzentrum Potsdam e.V. in der Zeppelinstraße zum Brunch eingeladen – unter den etwa 110 Gästen war auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Katherina Reiche und Landtagsabgeordnete Anita Tack (Die Linke). Linken-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg besuchte nachmittags das Frauentagskonzert im Bürgerhaus „Sternzeichen“ in der Galileistraße und verteilte Rosen.
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