Landeshauptstadt: Die Mark in fünf Stunden
Dokumentarfilm-Projekt über Brandenburg im RBB
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Babelsberg - Berlin feierte sich jüngst 24 Stunden lang als multikulturelle Großstadt, Brandenburg bleibt gewohnt bodenständig: Zum 20-jährigen Bestehen des Bundeslandes plant der Landessender Rundfunk Berlin Brandenburg (rbb) „nur“ eine fünfstündige Dokumentation unter dem Titel „20 x Brandenburg“. Die hat es allerdings in sich, wie rbb-Intendantin Dagmar Reim gestern im rbb-Fernsehzentrum erklärte. Insgesamt 22 Dokumentarfilmer und Autoren porträtieren in 20 jeweils 15-Minuten-Filmen einen Teil der Mark. Die künstlerische Leitung für das in Brandenburg bislang einmalige Projekt hat der Potsdamer Regisseur Andreas Dresen („Halbe Treppe“, „Wolke Neun“) übernommen.
„Es ist mutig, eine fünfstündige Dokumentation zur besten Sendezeit zu zeigen“, sagte Dresen gestern bei der Vorstellung des Projekts. Er versprach einen „spannenden Abend der Kontraste“. Nicht zuletzt seien es die 20 unterschiedlichen Handschriften der Filmteams, die Abwechslung garantierten. Als Regisseure und Autoren sollen renommierte Namen wie Grimme-Preisträger Andreas Kleinert („Haus und Kind“) ebenso eine Viertelstunde Brandenburg verfilmen wie Schwulenaktivist und Filmemacher Rosa von Praunheim, der mit seinem Film „Meine Mütter – Spurensuche in Riga“ viel Anerkennung erfahren hat. Thomas Heise, einst Student der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“hat das Potsdamer Porträt übernommen und will das Leben in der Kleingartenanlage auf Hermannswerder einfangen. Kirsten Niehuus, die Geschäftsführerin der Filmfördereinrichtung Medienboard Berlin-Brandenburg, sagte: „Ich freue mich auf Filme von Regisseuren, die teilweise gegensätzlicher nicht sein können.“ Das Medienboard unterstützt das Projekt.
Am 1. Oktober, zum Start des Jubiläumswochenende zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit, soll die fünfstündige Dokumentation laufen. Parallel informieren alle RBB-Hörfunkwellen über das Projekt im Vorfeld. Außerdem ist ein Begleitbuch und eine eigenes Internetportal in Vorbereitung, kündigte rbb-Pressesprecher Ralph Kotsch an. Kay Grimmer
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