Von Jana Haase: Die Schrittmacher
Gesundheitsministerin Ulla Schmidt warb zusammen mit GZSZ-Stars im Filmpark für mehr Bewegung
Stand:
Babelsberg - Ulla Schmidt weiß, was Jugendliche interessiert: Der mahnende Aufruf zu mehr Bewegung und gesunder Ernährung ist es jedenfalls nicht. Es sei denn, die Gesundheitsministerin tritt dabei mit TV-Stars wie Jessica Ginkel und Raúl Richter aus der RTL-Erfolgsserie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ (GZSZ) vor ihre Zielgruppe. Was dann passiert, konnte man gestern Nachmittag im Filmpark Babelsberg erleben: Kreischende Teens, die bereit sind, alles für ein Autogramm zu tun. Sogar „3000 Schritte extra“ zu gehen.
Genau das will Schmidt (SPD) mit ihrer gleichnamigen Gesundheitskampagne erreichen. „Das Problem bei uns ist: Wir haben es ziemlich gut, aber bewegen uns zu wenig“, erklärte sie vor den etwa 500 Jugendlichen aus ganz Deutschland, darunter auch die Fußballjugend des 1. FFC Turbine Potsdam. Wenig Bewegung führe zu Krankheiten wie Bluthochdruck und Übergewicht, so Schmidt. Bereits mit 3000 Schritten am Tag – einem halbstündigen Spaziergang – bleibe man jedoch bis ins hohe Alter fit.
Für Jessica Ginkel, die die Rolle der Caroline Neustädter bei GZSZ verkörpert, ist das eine Selbstverständlichkeit. Sie laufe jeden Abend eine halbe Stunde, erklärte sie: „Ich fühle mich dadurch gesund.“ Auch Mädchenschwarm Raúl Richter alias Dominik Gundlach bekannte sich zu einem sportlichen Lebensstil: „Ich gehe jeden zweiten Tag ins Fitnessstudio, spiele einmal die Woche Tennis und manchmal kicke ich mit den Kumpels“, erzählte er.
Gemeinsam mit den Jugendlichen und weiteren Gästen gingen Ginkel, Richter, Schmidt dann unter Führung von Filmparkleiter Matthias Voß über das Außenset von GZSZ, das bereits weihnachtlich geschmückt ist, und durch den Filmpark Babelsberg. Ausgerüstet waren sie dabei mit elektronischen Schrittzählern, die das Gesundheitsministerium im Rahmen des mittlerweile drei Jahre alten 3000-Schritte-Programms sponsert.
Für die zwölfjährige Vanessa aus Potsdam ist Bewegung indes nichts Neues: „Ich trainiere zweimal pro Woche in Waldstadt“, sagte die Kickerin aus der D-Jugend von Turbine, die mit ihren Freundinnen Nele, Jule und Alma in den Filmpark gekommen war. Einen GZSZ-Lieblingsstar hat sie jedoch nicht: „Ich gucke die Serie nur manchmal“, erzählte die Potsdamerin.
Für Ulla Schmidt war es nicht die erste Berührung mit GZSZ: „Ich setze auf diese Serie“, bekannte sie. An der Vorabendserie, die selbst der Kanzlerin Angela Merkel nach eigener Aussage „im Prinzip bekannt“ ist, schätze sie, dass „auch gesellschaftliche Probleme aufgegriffen“ werden. Erst Anfang des Jahres hatte Schmidt mit GZSZ eine Drogenpräventions-Kampagne ins Leben gerufen: Im Laufe des Jahres konnten die Serienzuschauer verfolgen, wie Anna Menden alias Emily Höfer kokainabhängig wird.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: