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Vorfreude. Patricia Hanebeck ist die neue Spielmacherin des FFC Turbine Potsdam, der am Sonntag ihren Ex-Verein FCR Duisburg zum Liga-Spitzenspiel erwartet.

© Jan Kuppert

Sport: Die Tor-Vorbereiterin

Patricia Hanebeck empfängt mit Spitzenreiter Turbine Potsdam am Sonntag Verfolger FCR Duisburg

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Aus der 2. Liga direkt an die Spitze der 1. Bundesliga. Patricia Hanebeck hat alles richtig gemacht, als sie im Sommer vom Frauenfußball-Zweitligisten 1. FC Köln zum Deutschen Meister Turbine Potsdam wechselte, der auch derzeit die Bundesliga-Tabelle anführt. „Es hat sich absolut gelohnt“, sagt die Spielerin mit der Rückennummer 10, die vor zwei Wochen im Spitzenspiel beim FFC Frankfurt (2:0) die Vorlage zur 1:0-Führung durch Jennifer Cramer gab und am kommenden Sonntag mit Potsdam zum nächsten Spitzenspiel den fünf Punkte zurückliegenden Tabellenzweiten FCR Duisburg erwartet. Den FCR, bei dem sie die U19-Weltmeisterin von 2004 die bislang längste Zeit ihrer Kicker-Karriere spielte.

In 101 Liga-Spielen zwischen 2002 und 2008 traf Hanebeck für Duisburg 38 Mal, „obwohl ich mich eigentlich mehr als Vorbereiterin sehe“, meint sie. Dass ihr im Turbine-Trikot erst ein Tor – in der Champions League gegen Thór/KA – gelang, grämt sie nicht. „Ich habe keine Angst vorm Torjubel, bin aber manchmal zu wenig Egoist und lege den Ball lieber nochmal quer.“ Ihre vielen Tore für den FCR erklärt die 25-Jährige, die jetzt eine Ausbildung zur Sportassistentin an der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg begonnen hat, so: „In Duisburg habe ich hinter Inka Grings als einziger Spitze gespielt, da habe ich zwangsläufig offensiver agiert. Hier in Potsdam haben wir drei Stürmerinnen, die ich mit Vorlagen bediene.“ Natürlich hofft die Rheinländerin, dass dies auch am Sonntag gegen ihren Ex-Verein gelingt und dass Turbines bislang weiße Weste – neun Siege in neun Spielen – gewahrt bleibt. „Es ist immer etwas Besonderes, gegen einen Ex-Verein zu spielen und sich mit alten Bekannten zu messen“, sagt Patricia Hanebeck, die im FCR-Dress unter anderem mit Annike Krahn, Simone Laudehr und Jennifer Oster zusammenspielte, ehe sie für ein Jahr zum Hamburger SV und dann nach Köln wechselte.

Eine leichte Aufgabe erwartet Patricia Hanebeck am Sonntag nicht, obwohl mit Inka Grings und Sonja Fuss zwei erfahrene Nationalspielerinnen den FCR im Sommer Richtung FC Zürich verließen. „Im Gegenteil, das Spiel wird mindestens ebenso schwer wie das in Frankfurt, denn Duisburgs junge Mannschaft spielt frech und unberechenbar“, glaubt Turbines Spielmacherin. Eine Einschätzung, die auch Bernd Schröder teilt. „Ich sehe dem Sonntag mit einem gewissen Unbehagen entgegen, denn Frankfurt spielt berechenbarer als der FCR, gegen den es immer nur knappe Ergebnisse gab. Außerdem werden wir erst am Freitag noch einmal vollzählig trainieren können“, sagt Turbines Chefcoach, der dafür die heutige letzte Übungseinheit vor dem Spitzenspiel um anderthalb Stunden verschiebt.

Babett Peter, Bianca Schmidt, Viola Odebrecht und Anja Mittag kehren erst heute vom gestrigen EM-Qualifikationsspiel Spanien – Deutschland, das bei Redaktionsschluss noch andauerte, aus Motril zurück. Ebenso Jennifer Zietz vom Feldwebelanwärter-Lehrgang aus Hannover. Jennifer Cramer, Sandra Starke, Kristin Demann und Sandra Wiegand weilten bist gestern beim U19- und U20-Kader- Lehrgang des DFB in Kaiserau. Chantal de Ridder kickte mit der niederländischen Nationalelf in der EM-Qualifikation nach einem 2:0 in Slowenien – bei dem sie zum Endstand traf – gestern Abend noch in Den Haag gegen Kroatien, während Natasa Andonova nach einem 0:3 mit Mazedonien daheim gegen Polen gestern in den Luftschiffhafen zurückkam. Antonia Göransson blieb bei Schwedens Testspielen in Nordamerika gegen die USA und Kanada krankheitsbedingt ohne Einsatz und machte im ersten Training noch einen schlappen Eindruck.

Patricia Hanebeck dagegen konnte gestern signalisieren: „Ich fühle mich gut und bin alles in allem optimistisch.“

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

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