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Landeshauptstadt: Die Waldpflanzer

Potsdamer Regionalverband der Schutz- gemeinschaft Deutscher Wald feierte 20. Jubiläum

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Eichen, Birken, Kastanien, Ebereschen: Das sind nur einige der Baumarten, von denen der Potsdamer Regionalverband der bundesweiten Schutzgemeinschaft Deutscher Wald e.V. (SDW) in den letzten 20 Jahren rund 2500 Stück gepflanzt hat, viele davon im Potsdamer Wildpark. Am Freitag feierte der Regionalverband sein 20. Jubiläum. Der SDW selbst, der 1947 gegründet wurde, feierte in diesem Jahr sein 65-jähriges Bestehen.

Der Potsdamer Verband – einer von insgesamt zwölf SDW-Regionalverbänden in Brandenburg – war 1992 ein Jahr nach Gründung des Landesverbandes ins Leben gerufen worden und ist von Potsdam bis Wiesenburg und Treuenbrietzen tätig. Zu den größten Erfolgen der letzten 20 Jahre zählt Verbandsvorsitzender Jens Falke vor allem die Kooperation mit der Waldschule in der Wildmeisterei im Wildpark, die 1992 nach einer Idee des SDW zusammen mit der Oberförsterei Potsdam und dem staatlichen Schulamt eröffnet wurde: Die Waldschule wird seitdem häufig von Schülern der vierten bis 13. Klasse besucht, in der Schule und ihrer Umgebung herum finden oft Veranstaltungen für Kinder statt.

Eine davon sind die seit 2000 vom Potsdamer Regionalverband organisierten Waldjugendspiele, die einmal im Jahr stattfinden und bei denen Schüler in der Natur sportliche Aufgaben bewältigen und ihr Wissen um den Wald beweisen können. 2002 und 2003 wurden zwei Schulteiche hinter der Wildmeisterei angelegt sowie ein Insektenhotel eröffnet, 2008 kam eine Waldtheaterbühne hinzu. Seit 2002 ist der Regionalverband Potsdam Betreiber der Waldschule und organisiert deren Veranstaltungen. Auch die städtische Umweltbeigeordnete Elona Müller-Preinesberger (parteilos), die in Vertretung des Oberbürgermeisters anlässlich des Jubiläums ein Grußwort hielt, lobte die Arbeit des Verbandes in der Waldschule.

Ein fester Termin ist die jährliche Pflanzung des „Baumes des Jahres“ im Stadtgebiet Potsdam, die Standorte reichen von den Nuthewiesen bis zum Park Sanssouci. Am kommenden Dienstag will Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) eine Europäische Lärche pflanzen – auf dem Gelände der Wildmeisterei. Auch Oberbürgermeister Jann Jakobs, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (beide SPD), Jörg Schönbohm (CDU) und die Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm (Grüne) konnte der Regionalverband für Bäume begeistern: Auf Anregung des Verbandes übernahmen sie je eine Baumpatenschaft, Platzeck 2003 für eine Säuleneiche auf dem Bassinplatz, Schönbohm 2002 für einen Wachholderhain im Park Sanssouci, Behm 2004 für eine Linde auf der Freundschaftsinsel.

Im Jahr seiner Gründung hatte der Regionalverband 32 Mitglieder, heute sind es nur noch 15. „Die Ehrenamtler sterben langsam aus“, begründet Moritz Wenning, Vorsitzender des SDW-Landesverbandes, diese Zahlen. Jens Falke sieht das ähnlich: „Der Rückgang des Ehrenamts ist ein allgemeiner Trend. Andere Umweltverbände haben zwar mehr Mitglieder, aber viele davon sind nicht-aktive Fördermitglieder.“ Auch zu den knapp ein Dutzend Baumpflanz-Aktionstagen, die sonst immer gut besucht gewesen waren, seien in den letzten Jahren immer weniger Potsdamer gekommen, sagt Verbandsvorstand Oliver Dossow, sodass die Aktionstage mittlerweile nicht mehr stattfinden. Richtig erklären können sich die Mitglieder des Regionalverbandes diesen Rückgang nicht, aber dennoch wird es in Zukunft neue Baumpflanzungen geben, das nächste Mal zum Tag des Baumes am 27. April. Erik Wenk

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