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Landeshauptstadt: Eichler fordert Fördertopf für Wohnungsbau in Potsdam

Ehemaliges Schwergewicht im Bauministerium: „Fünf bis zehn Millionen“ Euro jährlich nötig

Von Peer Straube

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Die Forderung nach einem neuen Landesförderprogramm für den Wohnungsbau in Potsdam bekommt gewichtige Unterstützung. Klaus Eichler, langjähriger Abteilungsleiter im Bauministerium Brandenburgs, hat sich dafür ausgesprochen, dass das Land neue Geldtöpfe öffnet.

„Wenn Potsdam jährlich 1200 neue Wohnungen braucht, muss das Land Möglichkeiten finden“, sagte Eichler am Rande des Hoffestes im Stadthaus am Samstag gegenüber den PNN. Fünf bis zehn Millionen Euro müsse das Land jährlich fünf Jahre lang locker machen, forderte Eichler. Dafür ließe sich rund die Hälfte des benötigten sozialen Wohnraums bauen. Die anderen 50 Prozent seien Aufgabe der privaten Wohnungswirtschaft. Das Land habe eine Verantwortung für die „Daseinsvorsorge“, betonte Eichler. Wolle man einen sozial ausgewogenen Bevölkerungsmix in der Landeshauptstadt, müsse man dafür die finanziellen Voraussetzungen schaffen.

In einer Diskussionsrunde beim Hoffest warnte auch die frühere Potsdamer Oberbürgermeisterin Brunhilde Hanke davor, dass Potsdam nur noch für Leute mit dickem Geldbeutel zu bezahlen sei. Schon vor dem Krieg habe es eine Spaltung der Bevölkerung gegeben. Die Reichen hätten in den Potsdamer und Babelsberger Villen- und Gründerzeitvierteln gelebt, die Arbeiter in Nowawes. „Wir müssen aufpassen, dass eine solche Teilung nicht wieder passiert“, so Hanke.

Damit wächst der Druck auf die Landesregierung weiter, ein Wohnungsbauprogramm für Potsdam und andere Wachstumsregionen im Speckgürtel um Berlin aufzulegen. In der vergangenen Woche hatten, wie berichtet, CDU, SPD und Linke übereinstimmend vom Land gefordert, dem Bevölkerungswachstum der Landeshauptstadt mit entsprechender finanzieller Unterstützung Rechnung zu tragen. Zudem beraten die Stadtverordneten in ihrer Sitzung am kommenden Mittwoch über mehrere Anträge zum Thema Wohnungsbau. Die Fraktionen von SPD und CDU/ANW wollen ein kommunales Wohnungsbauprogramm einrichten. Die Linke fordert, dass die Pro Potsdam ihre Mittel nutzt und nicht mehr Teile des Gewinns an den Stadthaushalt abführen muss. Peer Straube

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