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Ein Jahr nach dem Großbrand: Zukunft des alten Potsdamer Landtags weiter unklar
Ein Feuer zerstörte im vergangenen Jahr den Plenarsaal des „Kremls“. Der Umbau des Geländes zu einem Gewerbe- und Wohnungsstandort ist ungewiss.
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Ein Jahr nach dem Großbrand im ehemaligen Landtagsgebäude auf dem Potsdamer Brauhausberg ist die Zukunft des Geländes weiter ungewiss. Das berichtet der RBB. Den Angaben des Senders zufolge läuft derzeit ein ordnungsrechtliches Verfahren der Stadt Potsdam. Es betreffe „bauaufsichtliche und denkmalpflegerische Aspekte“, teilte eine Stadtsprecherin dem RBB mit.
Eigentümerin des alten Landtags ist die Sanus AG aus Berlin, die das gesamte Areal 2015 vom Land gekauft hatte. Die Käuferin kündigte an, das Gelände zu einem Wissenschafts- und Gewerbestandort umzubauen. Auch Wohnungen sollten entstehen.
Im Januar hatte die Firma einen Baustart für dieses Jahr in Aussicht gestellt. Bislang sei aber keine Baugenehmigung erteilt worden, teilte Brandenburgs Finanzministerium dem RBB mit. Demnach habe die Sanus AG für verschiedene investive Maßnahmen „nach Erteilung der Baugenehmigung vier Jahre Zeit“. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass das Areal wieder in die Hände des Landes gerät. Das vertraglich geregelte Wiederkaufsrecht läuft nach Angaben des Finanzministeriums noch bis Ende 2025.

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Am 5. August 2023 brach in dem denkmalgeschützten Ex-Landtagsgebäude ein Großbrand aus. Das Feuer in einem Seitenflügel zerstörte dort den Dachstuhl und den darunter liegenden früheren Plenarsaal. Mittlerweile ermittelt die Staatsanwaltschaft Potsdam gegen einen namentlich bekannten Mann wegen des Verdachts der Brandstiftung.
Errichtet wurde das Gebäude ab 1899 als Offiziersschule. Von 1919 bis 1945 diente es als Reichs- und Heeresarchiv. Seinen Spitznamen „Kreml“ erhielt der Bau, weil er zu DDR-Zeiten als Sitz der SED-Bezirksleitung genutzt wurde. Bis 2013 tagte auf dem Brauhausberg der brandenburgische Landtag. Von 2015 bis 2018 diente das Areal nach Angaben der Stadt als Notunterkunft für Geflüchtete. Danach stand es leer, immer wieder gab es Vandalismus. Zuletzt wurde der alte Landtag als Filmkulisse genutzt.
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