Homepage: Ein Schubs in die Karriere
Mentoring für Frauen bis 2014 verlängert
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Die Idee ist eigentlich recht einfach. Man sucht sich von den Brandenburger Hochschulen die besten weiblichen Studierenden aus, stellt ihnen für ein knappes Jahr einen führenden Mitarbeiter aus einem Unternehmen der Region an die Seite und hofft dann, dass so der Abwanderung weiblicher Fachkräfte aus der Region entgegengewirkt wird. Und siehe da, das Kalkül scheint aufzugehen. Zum Abschluss des siebten Durchgangs des brandenburgweiten Programms „Mentoring für Frauen – Gemeinsam Zukunft gestalten“ wurden nun Ergebnisse einer Verbleibstudie veröffentlicht.
Sieben Jahre „Mentoring“ in Brandenburg hätten ein „sehr gutes“ Ergebnis gebracht, so Astrid Franzke von der Uni Frankfurt/Main, die die Studie erstellt hat. Drei Monate nach Studienabschluss hätten ein Drittel der ehemalige Teilnehmerinnen (Mentees) den Berufseinstieg geschafft – immerhin 77 Prozent davon in Brandenburg. Franzke hatte 157 von insgesamt 183 Mentees befragt, wovon 61 Prozent geantwortet hatten. Hinzu kamen zwölf ausführliche Telefon-Interviews.
„Gerade weil die Mentoren aus der Region kommen, hat das Programm eine hohe Attraktivität“, so Franzke. So würden Netzwerke entstehen, die über das Programm hinaus im Berufsleben weiter helfen. Die Verbindung von Berlin-Nähe mit dem ländlichen Raum werte die Region auf, viele der Mentees würden auch nach einem auswärtigen Berufseinstieg zurück nach Brandenburg wollen. Hinzu komme, dass eine adäquate berufliche Beschäftigung von den meisten Absolventinnen einem hohen Gehalt vorgezogen würde. Auch seien 72 Prozent der Mentees der Auffassung, dass ihnen das Programm beim Berufseinstieg weitergeholfen habe.
Das Programm wurde nun bis 2014 verlängert. Auch die ehemalige Präsidentin der Uni Potsdam, Sabine Kunst, bezeichnete nun als Wissenschaftsministerin das Programm als erfolgreich. Sie selbst sei in ihrem Leben in ähnlichen Programmen sowohl Mentee als auch Mentorin gewesen. Es habe ihr mehrfach geholfen, einen Schubs für einen Perspektivenwechsel zu bekommen. „Und Sie sehen nun, wohin ich damit gekommen bin. Es lohnt sich also“, sagte sie in Anspielung auf ihr neues Amt. Da nach 2014 Mittel aus dem Europäischen Sozialfonds wegfielen, müsse man für das Projekt nun dringend über neue Strukturen nachdenken, fügte Kunst hinzu. Jan Kixmüller
Studentinnen können sich für den nächsten Durchgang noch bis heute anmelden, bei Nicole Körner, 0331-9771400, nkoerner@uni-potsdam.de; www.mentoring-brandenburg.de.
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