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Landeshauptstadt: Ein wahrer Grenzgänger Bundesverdienstkreuz

für Rabbiner Homolka

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Sehr nachdenklich äußerte sich der Rektor des Potsdamer Abraham Geiger Kollegs, Walter Homolka (50), als er am Freitag in Potsdam von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) das Bundesverdienstkreuz erster Klasse überreicht bekam. „Antisemitismus ist nach wie vor ein Problem in der deutschen Gesellschaft“, sagte Homolka, der für seine Verdienste um die Rabbiner-Ausbildung in Deutschland ausgezeichnet wurde. Jüdisches Leben scheine heute in Deutschland so bedroht wie schon lange nicht mehr.

Mit der Zuwanderung von Juden aus der ehemaligen Sowjetunion sei 1989 ein großer Schritt zur Sicherung der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland gemacht worden. Doch mit der Beschneidungsdebatte von 2012 und den Anschlägen von Paris und Kopenhagen sei die Hoffnung schlagartig der Ernüchterung gewichen.

Um die Rabbinerausbildung an der Potsdamer Universität werde man europaweit beneidet. „Mit diesen Institutionen können wir Deutschlands guten Namen in alle Welt tragen und mehren, vor allem aber sind sie Ausdruck einer selbstverständlichen Teilhabe an den Möglichkeiten unserer Gesellschaft.“

Woidke würdigte den Rabbiner als „wahren Grenzgänger, dessen Engagement vielseitig und bemerkenswert ist“. Homolkas Verdienste um die Rabbiner-Ausbildung in Deutschland seien historisch. Er habe mit großem persönlichen Einsatz „ganz Außergewöhnliches geleistet“. Das Kolleg ist die erste Ausbildungsstätte für Rabbiner in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Homolka leitet es seit 2003 als Rektor. Jan Kixmüller

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