
© Ralf Hirschberger/dpa
Museum Barberini Potsdam: Fast 5000 Jahreskarten für das Barberini
Der Besucheransturm auf Potsdams neues Kunstmuseum flaut nicht ab: In der ersten Woche besuchten 10.000 Gäste das Museum Barberini - und viele wollen wiederkommen.
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Innenstadt - Das Kunstmuseum Barberini entwickelt sich zu dem Besuchermagneten in der neuen Potsdamer Mitte – und offensichtlich wollen viele Besucher gleich mehrfach kommen. Bis Freitagabend seien bereits mehr als 4800 Jahreskarten verkauft worden, sagte Museumssprecherin Johanna Köhler am Wochenende auf PNN-Anfrage. Mit diesen Karten können Gäste das barocke Haus mit seinen wechselnden Kunstausstellungen ein Jahr lang so oft besuchen, wie sie wollen. Zudem kann man an möglichen Warteschlangen am Einlass vorbei direkt ins Haus gelangen. Die an der Museumskasse erhältlichen Karten kosten 30 Euro pro Person, für Paare 50 Euro und für unter 35-Jährige 20 Euro. Die normalen Eintrittskarten kosten 14 Euro, Kinder und Jugendliche zahlen nichts.
Der Milliardär und Potsdam-Mäzen Hasso Plattner hatte das Museum mit insgesamt 2200 Quadratmetern Ausstellungsfläche hinter der Fassade des 1945 zerstörten Palais Barberini in drei Jahren Bauzeit wiedererrichtet. Plattners Stiftung finanziert den laufenden Betrieb. Jährlich sollen drei hochkarätige Schauen mit Bildern aus Plattners Privatsammlung und Leihgaben von internationalen Museen präsentiert werden.
10.000 Besucher in der ersten Woche
Laut Köhler ist das Interesse an dem Haus ungebrochen, es gebe durchweg positive Rückmeldungen. In der ersten Woche seien allein von Montag bis Freitag knapp 10 000 Besucher gekommen, das sind bis zu 2000 Gäste pro Tag. Für das Wochenende erwartete man noch mehr Gäste. Woher die Kunstinteressierten genau kommen, darüber gibt es noch keine Statistik. „Wir erfassen derzeit noch keine Postleitzahlen unserer Besucher, um die Wartezeiten kurz zu halten“, sagte die Museumssprecherin. Bis zum Ende der aktuellen Ausstellungen zum Impressionismus und zur Moderne am 28. Mai hätten am Freitagabend bereits weitere 25 900 Buchungen über das Online-Portal des Museums vorgelegen. Lediglich rund 30 Prozent der Besucher würden an der Tageskasse ihre Tickets abholen. Das Museum empfiehlt die Online-Buchung mit Zeitfenstern ausdrücklich, um ohne Wartezeit in das Haus zu gelangen.
Derzeit sind mehr als 170 Kunstwerke zu sehen: Die Impressionisten-Schau zeigt mehr als 90 Werke, darunter 41 Bilder von Claude Monet sowie von Pierre-Auguste Renoir oder Alfred Sisley. Die Ausstellung „Klassiker der Moderne“ vereint 60 Gemälde und Skulpturen, unter anderem von Max Liebermann, Edvard Munch und Auguste Rodin. Dazu kommt ein Raum mit Kunst aus der früheren DDR. Viele der gezeigten Kunstwerke sind etliche Millionen Euro wert.
Wenn sich der Trend forsetzt, kommen 500.000 Besucher im Jahr
Sollte sich der Trend so fortsetzen, dass jeden Tag im Schnitt bis zu 2000 Besucher kommen, könnte das Museum bei rund 250 Öffnungstagen in diesem Jahr bis zu 500 000 Gäste erwarten – und damit die bisherigen Top-Attraktionen der Stadt wie das Schloss Sanssouci oder den Filmpark Babelsberg hinter sich lassen. In diesem Jahr sind noch Ausstellungen „Von Hopper bis Rothko. Amerikas Weg in die Moderne“ und „Hinter der Maske. Künstler in der DDR“ geplant.
Mit dem neuen Museum ist in der Tourismusbranche die Hoffnung verbunden, dass Potsdam noch mehr Besucher anzieht. So hatte das Rathaus auf ein wissenschaftliches Gutachten verwiesen, wonach der durchschnittliche Tagesumsatz im Ausflugsbereich bei etwa 33 Euro pro Tourist liegt, bei Übernachtungsgästen in der Hotellerie seien es 187 Euro. Je 100 000 zusätzlichen Besuchern liege man also bei einem Umsatz zwischen 3,3 und 18,7 Millionen Euro.
Im Umfeld des Barberini ist die Eröffnung jedenfalls zu spüren. Der Betreiber des Burgerrestaurants Peter Pane am Alten Markt sagte dem Sender rbb: „Es kommen deutlich mehr Gäste zu uns, ob vor oder nach dem Museumsbesuch.“ Man habe durchgängig zu tun, so Huth: „Das freut uns sehr.“ (mit dpa)
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